Der litauische Scherenschnitt verfolgt vorrangig das Ziel, das volkstümliche Erbe und die Tradition zu bewahren – von der Papiergardine über das Heiligenbild bis zum verzierten Lebensbaum.

Die Schnittkunst ist in dem baltischen Kleinstaat von herausragender Bedeutung, ist sie doch im benachbarten Lettland ebenso unbekannt wie in dem daran grenzenden Estland. In allen anderen östlichen Nachbarstaaten Weißrussland, Polen, Ukraine, Russland kommt es regelmäßig zu stets großen Gemeinschaftsausstellungen. Litauen hat sich bereits erfolg reich in die Liste dieser Länder eingereiht. In gewisser Weise darf man den volkstümlichen Scherenschnitt als ein typisches Identifikationsmerkmal des Landes Litauen ansehen. Die Scherenschnittkunst, relativ jung in Litauen gegenüber der schon alten traditionellen in Deutschland und den Niederlanden, hat bereits den anerkannten Rang des Weltkulturerbes erhalten. Das bedeutet für die Künstler nicht nur höchste internationale Anerkennung, sondern auch Ansporn zu immer weiteren Meisterwerken.
SU

Bis zum 16. Juni im großen Sonderaus­stellungsraum des Syker Kreismusems

Vorheriger ArtikelWilhelm Wagenfeld: Leuchten
Nächster ArtikelKünstlerhaus Ausspann