Ramen – so nennt sich die japanische Suppenspezialität, die eigentlich ein Arme-Leute-Gericht war und nach dem Zweiten Weltkrieg zum Volksessen avancierte.
Am besten wird Ramen durch die Geräusche beschrieben, die beim Essen der Suppe entstehen. Ein Ramen-Restaurant ist erfüllt von ungehemmten Schlürfgeräuschen, unter denen die heißen Nudeln aus der Schüssel in den Mund hinein gesogen werden.
Diese zufriedenen Essgeräusche stehen auch am Anfang von Eric Khoos Film ‘Ramen Shop’. Der junge Koch Masato macht sich nach dem Tod des Vaters auf nach Singapur, wo er die ersten zehn Lebensjahre verbracht hat. Die Großmutter hat Masatos früh verstorbener Mutter nie verziehen, dass sie einen Japaner geheiratet hat. Nun versucht Masato, die garstige Oma mit seinen Ramen-Kochkünsten für sich zu gewinnen.
Dass nicht nur Liebe, sondern vor allem auch Familie durch den Magen geht, ist die schlüssige Grundannahme. Dass am Ende eine gute Ramen-Suppe alle Generationen wieder miteinander versöhnt, ist sicherlich kein überraschendes Happy End, jedoch eines, das man mit Wohlwollen aufnimmt.
Martin Schwickert
Drama, JPN, SGP, FRA 2018, R.: E. Khoo, D.: T. Saitoh, J. Aw Ee-Ping, M. Lee ( III), Filml.: 90 Min., Start: 6. Juni