Happy Release! Die sechsköpfige Band aus Bremen veröffentlichte kürzlich ihr erstes Album ‘Notaufnahme‘ und feiert das mit einem Konzert in der Lila Eule. Gleichzeitig verabschiedet sich ein Gruppenmitglied.

Mit den Genre-Schubladen ist das so eine Sache – auch ‘Fuckin Fiona‘ tut sich seit der Gründung 2017 schwer damit. Mit zu viel Keyboard für Punk, zu viel Pop-Einfluss für Metal und zu vielen harten Riffs für Radiohits spielen die Newcomer eigene Lieder mit deutschen Texten. Tanzbare Melodien treffen auf Zeilen mit Botschaft und bringen live gute Laune auf und vor die Bühne. Die Musiker:innen spielten bereits auf Veranstaltungen wie dem Bremer Überseefestival, dem Open Air Worpswede und dem ‘Rock gegen Rechts‘ in Oldenburg. Nun verlässt Keyboarder Moritz Weiß nach vier Jahren Mitwirken das Sextett. Für Ablöse ist bereits gesorgt – an seine Stelle tritt Elli Frey. Auf dem Release Konzert spielt er ein letztes Mal mit Fuckin Fiona zusammen. BREMER-Autorin Chantal Moll sprach mit der Band über den Austritt von Moritz, ihr erstes Album und die Zukunft.

BREMER: Welche Art von Musik macht Ihr und für wen?

Jonas (Schlagzeug): Für alle, die Lust haben, die es in erster Linie eher schneller, lauter und mit Energie mögen und auch mal etwas länger über einen Text und die Botschaft dahinter nachdenken wollen. Wir kommen alle mit unseren Musikgeschmäckern aus etwas anderen Ecken und jeder bringt da seinen ganz eigenen Part beim Schreiben mit ein. Wenn wir uns auf ein Genre festlegen müssen, sagen wir immer: Rock mit deutschen Texten. Ich würde aber behaupten, dass wir mehr sind (lacht).

Welche Themen behandelt Euer erstes Album?

Fiona (Gesang): Es geht viel um Gefühle, vor allem um die negativen Gefühle und um psychische Probleme. Das Album handelt von den inneren Dämonen und Kämpfen, die man ganz allein austragen muss, weil sie in einem wüten. Ich schreibe sehr persönliche Texte und nutze das Schreiben ein bisschen als Aufarbeitung meiner Erlebnisse. Wenn es einem nicht gut geht, hat man manchmal das Gefühl, ganz allein auf der Welt zu sein. Mir hat Musik oft geholfen und ich habe die Hoffnung, dass sich ein, zwei Leute finden, die sich durch unsere Musik verstanden und nicht mehr ganz so alleine fühlen.

So ein eigenes Album aufnehmen – das kann ja mittlerweile irgendwie jede:r. Ist das wirklich so?

Jonas (Schlagzeug): Theoretisch kann jeder ein Album aufnehmen, ja. Aber theoretisch kann auch jeder Kuchen backen – ich auch. Aber Menschen, die das ordentlich gelernt haben, schaffen es dann auch, dass der schmeckt. Wir haben das Glück, dass unser Gitarrist Tobi Audiotechnik gelernt hat und da echt viel Zeit und Herzblut reingesteckt hat, sodass das Ergebnis richtig gut klingt. Ich würde sagen, er hat da einen sehr schönen Kuchen produziert.

Moritz, Du verlässt die Band nun nach fast vier Jahren. Warum?

Moritz (Keyboard): Im Wesentlichen sind die Gründe Zeitnot und Sozialstress. Die lange Antwort ist, dass es keine leichte Entscheidung war, bei Fuckin Fiona auszutreten. Die Truppe ist super und die Musik macht unglaublich viel Spaß. Ich habe aber in den letzten Monaten gemerkt, dass ich neben dem Beruf und 1000 kleinen Projekten nicht mehr die Energie in die Band stecken kann, die sie verdient hat. Ich freue mich aber sehr, dass Fuckin Fiona mit Elli eine großartige Nachfolgerin für mich gefunden hat.

Auf was freust Du Dich bei Deinem letzten Auftritt mit Fuckin Fiona in der Lila Eule am meisten?

Moritz (Keyboard): In erster Linie auf einen schönen Abend mit meinen Freunden, an den wir uns noch lange erinnern werden. Und natürlich auf eine actiongeladene Show und eine rumspringende Crowd.

Welche Zukunftspläne habt Ihr für die Band?

Fiona (Gesang): Wir wollen weiterhin auf die Bühne und neue Songs schreiben. Mein absoluter Traum wäre es, mal im SO36 in Berlin zu spielen. Wünschen darf man sich ja alles (lacht).

 

Foto: Fuckin Fiona

Text und Interview: Chantal Moll

Am 5. Mai um 20 Uhr, Lila Eule

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