Als letzter Torero packt Helge Schneider den Stier in Gestalt der grausamen Realität bei den Hörnern und entführt uns in eine bessere und vor allem lustigere Welt. Außerdem legt er laut Ankündigung eine ‘Big L.A. Show’ auf das Bühnenparkett.

Der 67-jährige Mülheimer zählt seit über 30 Jahren zu den größten Unterhaltungskünstlern Deutschlands.

Bemerkenswert ist, dass er seinen einzigartig verschrobenen, manchmal auch missverstandenen Humor nie der Masse angepasst hat. Sein größter Hit ‘Katzeklo’ von 1993 war ein solcher Moment, in dem er von vielen als bloße Witzfigur eingeordnet wurde. Im gleichen Jahr verwirrte er dann sein Publikum mit der absurden Western-Filmgroteske ‘Texas – Doc Snyder hält die Welt in Atem’.

In zahlreichen weiteren Filmen und auf Platte zeigt Schneider sich als begnadeter Musiker, der Comedy wie Jazz als ein Spielfeld mit grenzenlosem Raum zur Improvisation und Verdrehung von Sprache und Wirklichkeit versteht.

Sein wahres Zuhause ist aber die Bühne, wo er sich seiner Kunst oft bis zur völligen Verausgabung seines Publikums und seiner selbst widmet. Sein durch virtuose Darbietungen in Gesang, Tanz und Bedienung von diversen Tast-, Blas-, Schlag- und Saiteninstrumenten geprägter Auftritt bildet in unserer schönen neuen Welt mit all ihren Krisen eine willkommene Konstante.

Auf der Bühne gibt Helge den furchtlosen Entertainer, konterkariert seine begnadete Musikalität mit absoluter Albernheit und dem Mut zum Surrealen. Damit erwärmt er die Herzen seines Publikums und zaubert ein Lächeln in alle Gesichter.

Foto: Helge Schneider

                                                                      Christoph Becker

Am 21. Mai um 20 Uhr, Die Glocke

 

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