Man muss schon aufpassen, dass man bei den vielen talentierten britischen Sängern namens James nicht den Überblick verliert: So darf man den guten James Bay nicht mit den ähnlich klingenden James Blake, James Blunt oder James Arthur verwechseln.

Stilistisch sind sie durchaus unterscheidbar, da sich James Bay vom Singer/Songwritertum und Gitarren-Pop früherer Tage selbst emanzipiert hat. James Bay hat heute nicht mehr so viel mit dem Durchstarter von 2014 zu tun, der mit seiner Debütsingle ‘Hold Back The River’ gleich in Gold-und Platindimensionen empor schoss, noch bevor er ein Album veröffentlicht hatte. Das folgte mit ‘Chaos And The Calm’ einige Monate später und räumte u.a. den Brit Award und den damaligen deutschen Echo-Preis jeweils als bester Newcomer ab. Bei den US-Grammys reichte es immerhin für vier Nominierungen, was letztlich zum Support-Job für die damalige World Tour von Superstar Taylor Swift führte.

Schon beim 2. Album ‘Electric Light’ (2018) wandelte sich der Sound mehr in Richtung Soul und Funk, mal mit historischen Mo­town-Referenzen, mal mit eher elektronischen RnB-und HipHop-Elementen, was den talentierten Sänger und formidablen Gitarris­ten auch für andere Hörerschichten öffnete. Diesen Weg geht der 32-Jährige auch auf seinem brandneuen Album ‘Leap’ konsequent weiter, hat seinen individuellen Sound noch mehr differenziert und verarbeitet viele persönliche Momente der letzten Zeit – wie die Hochzeit mit seiner Jugendliebe sowie die noch jungen Vaterfreuden über seine erste Tochter.

Foto: Julian Broad

Thorsten Hengst

Am 11. November um 20 Uhr,
Pier 2

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