Wenn diese verrückten Norweger eines beherrschen, dann ist es die notorische Beständigkeit im stetigen Wandel.

Motorpsycho lieben und zelebrieren diese multiplen Ausflüge in unentdeckte Musiktäler von Psychedelic-Folk, Jazz-Core, Hippie-Punk bis zu Northern-Country und Space-Progressive, etc. Da gab es auch schon mal Pop-Zucker wie 2000 mit eingängigem ‚Let Them Eat Cake‘, während  2010 dem krachigen Metal mit einer erfrischenden ‚Heavy Metal Fruit‘ gefrönt wurde, um zwei Jahre später beim klassischen Heimatbesuch in Trondheim mit dem dortigen Jazzorchester das majestätische Gesamtkunstwerk ‚The Death Defying Unicorn‘ folgen zu lassen.

Nachdem letztjährigen etwas kompakteren Werk ‚Be Here Monsters‘ stieg Drummer Kenneth Kapstad aus und wurde durch Tomas Järmy ersetzt. Diese erneute Personalrochade am Drum-Pult beflügelte Sänger/Basser Bent Sæther und Gitarrero  Hans Magnus Ryan zu einem schnellen Nachfolger: ‚The Tower‘ ist eine voluminöse Rockoper über den Turmbau zu Babel und das daraus resultierende Sprachgewirr mit epischen Longtracks wie ‚A Pacific Sonata‘ oder dem finalen ‚Ship Of Fools‘, wilden Metal-Orgien wie ‚A.S.F.E.‘ und kurzen harmonischen Verschnaufpausen wie dem folkigen ‚The Maypole‘ oder dem verträumt-kosmischen ‚Stardust‘. Hiesige Psychonauten dürfen sich aber nicht nur über dieses neue Opus freuen, sondern auch über seine nun zu erwartende prompte Bühnenumsetzung. | TH

Motorpsycho am 22.10. um 20 Uhr im Schlachthof.

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