Ildikó von Kürthy ist freie Journalistin und Autorin. Ihre Bestseller wurden mehr als fünf Millionen Mal gekauft und in 21 Sprachen übersetzt. Ildikó von Kürthys Roman ‘Mondscheintarif‘ wurde fürs Kino verfilmt. BREMER-Autorin Fanny Quest führte über ihr neues Leben als Hundebesitzerin ein exklusives Interview.

BREMER: Warum gerade ein Mini-Goldendoodle?
Ildikó von Kürthy: Nach reiflicher Überlegung habe ich mich für einen kniehohen, pflegeleichten Hund entschieden, der sich in turbulenten Familien wohl fühlt, keinen Einsteinhaften-IQ hat und nicht erst nach drei Stunden Hochleistungs-Auslauf zufrieden ist. Hilde passt gut zu mir und in mein Leben, ich bin ihr gewachsen.

Wie würdest du die Liebe zu deinem Hund beschreiben?
Liebe ist ein großes Wort, das ich lieber in Bezug auf Menschen verwende. Hilde ist mir ans Herz gewachsen, sie ist Teil meiner Familie und es ist schön, dass sie da ist und, so wie jetzt, schmatzend unterm Tisch liegt.

Was hat sich am meisten verändert, seitdem du Hilde hast?
Ich bekomme mehr frische Luft und mache mehr absichtslose Bewegung. Mit Hilde bleibe ich öfter stehen, sie schnüffelt, ich plaudere, wir haben kein Ziel und keinen Termin. Das ist sehr angenehm. Sie zwingt mich zum Innehalten.

Ist Hilde ein richtiger Familienhund oder eher dein Hund?
Meine Kinder lieben Hilde, Hilde liebt meinen Mann und ich bin die, die die Dosen aufmacht und die Haufen wegräumt. Ja, Hilde ist ein totaler Familienhund.

Wie bringt Hilde dich zum Lachen und gibt es auch Momente der Verzweiflung?
Ich lache mich regelmäßig kaputt, wenn Hilde das Meer sieht und sich nicht entscheiden kann zwischen Verzückung und Misstrauen den Wellen gegenüber. Die Momente der Verzweiflung sind deutlich seltener geworden, seit sie stubenrein ist.

Was hast du über dich selbst gelernt durch Hilde?
Das man das Verlorene nicht ersetzen kann. Ich wollte das Glück von früher zurückhaben, als ich als Elfjährige einen Hund hatte. Damals wurde mein Hund, er war noch kein Jahr alt, vor meinen Augen überfahren. Aber früher ist vorbei, ich bin keine elf mehr. Die Sehnsucht hört nie auf. Damit muss man leben – und sich auf das konzentrieren, was man jetzt hat. Hilde ist kein Ersatz und das Glück mit ihr ist nicht vergleichbar zu dem früheren.

Was rätst du jemandem, der sich einen Hund holen möchte?
Die Frage: „Welcher Hund passt zu mir?“ muss man sich radikal und schonungslos beantworten. Zu viele Leute haben den Hund, von dem sie gerne hätten, dass er zu ihnen passt – und das ist nur selten der richtige.

Wärst du auch für eine Katze offen gewesen?
Nein. Katzen sind mir unheimlich und ich fühle mich ihnen unterlegen. Sowas hole ich mir nicht freiwillig ins Haus.

Schon eine Idee für den nächsten Roman?
Ich denke, es ist an der Zeit für einen neuen Roman. Die Entscheidung, einen Roman zu schreiben, ist immer wieder eine große, fast schon existenzielle. Mit welchen Figuren werde ich die nächsten zwei, drei Jahre meines Lebens verbringen? Wie wird es ihnen ergehen, werden sie überleben, werden wir glücklich miteinander und werden meine geliebten Phantasiegeschöpfe, wenn ich sie raus ins wahre Leben lasse, dort bestehen können? Es bleibt spannend.

Was wärst du gerne noch geworden, wenn nicht Journalistin und Autorin?
Schauspielerin, Moderatorin, Mutter von fünf Kindern. Aber ich habe ja noch Zeit.

Was gefällt dir so am Norden?
Das Wetter und die herzliche, offene Art der Eingeborenen.

Hast du ein Lebensmotto?
Glaub nicht alles, was du denkst.

Cover Hilde
Cover Hilde

Ildikó von Kürthy
Hilde
Mein neues Leben als Frauchen
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