Seit 2003 mischen die Bosnier:innen den Balkan, den Rest Europas und Nordamerika auf. Aus den Trümmern des Bosnienkrieges erschufen die Künstler:innen, die sich kollektiv zu ihrem Hintergrund aus der Arbeiter:innenklasse bekennen, das Dubioza Kolektiv, eine der erfolgreichsten Bands des gesamten Balkans.

Oft wird das Kollektiv als „Band ohne Genre“ beschrieben – vor allem durch Dub und Rock geprägt, vermischt Dubioza eine Vielzahl an Genres (Hip-Hop, Raggae, Punk, Balkan-Folk) zu einem vielseitigen Crossover Stil.
Die unterschiedlichen musikalischen Hintergründe der beteiligten Musiker:innen spielen dabei genauso eine Rolle wie der Ansatz, sich nicht auf ein Genre festlegen zu wollen, sondern Inhalte zu transportieren und die Musik dementsprechend anzupassen.
Letzteres hat auch viel mit dem politischen Engagement der Band zu tun: Sie sind bekannt für ihre Auftritte bei großen Protestbewegungen gegen Rassismus und die Oligarchie auf dem Balkan und ihre Aktionen für digitale Freiheiten, wie ein vereinfachtes Urheberrecht, das Recht auf Informationsfreiheit und Privatsphäre in Zeiten des Internets.
Mit diesem Konzept sind sie insbesondere im ehemaligen Jugoslawien sehr erfolgreich: Konzerte mit über 12.000 Zuschauer:innen, so eine Begeisterung für eine Band gab es seit dem Krieg in den 90er Jahren kaum. So viele Zuschauer:innen fasst das Lagerhaus in Bremen nicht, der Saal wird aber sicherlich ähnlich toben.

JV

Dubioza Kolektiv, am 28. April um 20:30 im Kulturzentrum Lagerhaus

Foto: Goran Lizdek

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