Initiator und Schlagzeuger Sascha Barasa Suso

BREMER: Was hat dich dazu motiviert, selber ein Coverprojekt für Dream Theater zu machen und wieso ausgerechnet Dream Theater?

Sascha Barasa Suso: Es ist halt meine absolute Lieblingsband und im Prinzip auch der Grund, dass ich mich konkret dazu entschieden habe, Musiker zu werden. Da war ich 16, also vor 15 Jahren und seitdem hat es mich irgendwie gepackt.

Was war für dich die große Schwierigkeit bei dem Projekt?

Alles. Musiker finden, absolute Katastrophe. Arrangements für das Orchester machen, absolute Katastrophe. Wir haben uns dann Angebote eingeholt, das waren dann immer so 16.000-17.000 Euro nur für die Noten aber das geht nicht. Dann habe ich gesagt, ich mache das selber. Das und eben die Leute zusammen zu kriegen und die Proben zu gestalten und irgendwie den Abend rum zu kriegen. Also alles, das war ein riesiger Kraftakt, der jetzt ungefähr aktive 13 Monate gedauert hat.

Wen möchtest du denn mit dem Projekt ansprechen? Oder ist das mehr ein Projekt was du unbedingt mal gemacht haben wolltest?

Ich wollte es mal gemacht haben, darum ging es halt. Wir wollten das erst in einer anderen, kleineren Location machen, aber wir haben gesagt: Wenn wir schon so einen Aufriss betreiben, dann machen wir das schon in diesem schönen Theater, wie ich finde. Ein wunderschönes Theater. Die Location hat es mir auch total angetan. Ich habe hier irgendwie 3, 4, 5 Produktionen gesehen und die klingt cool, die sieht gut aus, die ist frisch, nicht so wie andere Theater, die so ein bisschen altback’sch irgendwie sind. Das hat total Spaß gemacht.

Und wenn du noch einmal vor der Entscheidung stehen würdest, so ein Projekt zu machen, würdest du es nochmal tun?

Ja. (lacht) Also, unser Plan: Es wurde ja alles gefilmt und in Einzelspuren aufgenommen, das werden wir jetzt wahrscheinlich irgendwie ein halbes Jahr editieren. Und dann das ganze synchronisieren und dann werden wir das als Bewerbungsmaterial nutzen, um das Ding öfter aufführen zu können.

Dann auch international?

Wollen wir erstmal gucken, dass wir sowas wie Hannover dann machen. (lacht) Müssen wir dann mal gucken, wie das funktioniert. Ist hier ja sehr gut angekommen, muss man sagen. Es ist hier einfach so eine Nischennummer, darf man auch nicht vergessen. Dream Theater selber spielen in Hallen, die sind zwar größer. Metropol Theater war ja jetzt auch nicht gigantisch. Plus die waren gerade auf Tour, jetzt gerade durch seit zwei Wochen oder anderthalb. Der Plan ist auf jeden Fall, das öfter aufzuführen.

Hast du sonst noch etwas, was du zu dem Projekt loswerden möchtest?

Ich finde das spannend, dass ich halt so gut wie keine Orchestermusiker kannte, das sind alles neue Leute für mich, die meisten.

Wie bist du auf das Städtische Orchester Delmenhorst gekommen?

Ich habe mit Joshua Krüger viel zusammen gemacht. Der ist ja der organisatorische Leiter im Prinzip von diesem Orchester. Und der hat halt auch lange Zeit im Jugendsinfonieorchester gespielt, wie ich auch, unter der Organisation von Martin Lenz und Heiner Bullmann und daher kennen wir uns. Und dann haben wir halt immer mehr Leute gesucht, mit denen wir früher mal was zusammen gemacht haben und so weiter. Und er hat die Musiker dann zusammen gesucht. Aus Wiesbaden, Frankfurt, Berlin, mit der Band genau das gleiche. Weil Bremen ist halt schwierig. (lacht) Gitarre 1 ist aus Hamburg, Florian Möller. Gitarre 2, also Emanuel, ist aus Mannheim, Florian Toma aus Mannheim, der Sitarspieler kommt aus Berlin und Julia im Prinzip nur aus Bremen. Der Sänger kommt aus Hannover und so haben wir das halt über komische Zufälle etc. irgendwie zusammen gekriegt.

Bist du zufrieden?

Ich bin sehr zufrieden.

 


 

(Kommentar des Autors) Der Abend wird einen bleibenden Eindruck auf mich hinterlassen. Es war ein unglaubliches Erlebnis, mit so einer Wucht von Musik konfrontiert zu werden. Die Band war unfassbar auf den Punkt und hat überrascht, wo es nur ging. Das Metropol Theater ist eine super Location für das Projekt und ich hoffe wirklich, dass es in Zukunft noch zu weiteren Auftritten kommt. Ich bin musikalisch beeindruckt und ziehe meinen Hut vor solch ambitionierten Künstlern!

Vorheriger ArtikelWiderstand mit Lieblingsschildern
Nächster ArtikelInternationaler Tag gegen Polizeigewalt Bremen