Max Osswald (+ Interview) // TERMIN VERSCHOBEN auf den 14. Februar, Metropol Theater
Einer der interessantesten Newcomer der Comedyszene tritt in Bremen auf. Mit seinem neuen Programm ‘Freude’ begeistert er am 14. Februar die Gäste des Metropol Theater.
In seinem ersten Soloprogramm ‘Freude‘ erzählt er vom Älterwerden, vom Uncool-Sein, seinem FSJ im Kindergarten, was München mit ihm gemacht hat und pfeift für die Gleichberechtigung Männern hinterher. Max Osswald steht für eine neue Generation von Stand-up-Comedy in Deutschland: Kreativ und reflektiert! Für den BREMER hat sich Max Osswald extra Zeit genommen, um über verschiedene Themen zu sprechen:
War eine Karriere im kreativen Bereich schon immer ein Traum von dir?
Nein, aber ich bin ganz froh, dass es das geworden ist. Ich hatte im Allgemeinen keine wirkliche Traumkarriere, sondern bin von einem ins nächste gestolpert und dann letztendlich bei der Comedy gelandet. Das hat sich dann einfach so ergeben.
Warst du schon mal in Bremen?
Ich war schon häufiger im Norden, aber lustigerweise noch nicht in Bremen. Deshalb freue ich mich umso mehr auf meinen Auftritt.
Wie läuft dein Prozess beim Schreiben deiner Texte ab?
Es kommt darauf an, was für eine Art von Text. Texte für einen Roman zu schreiben, das hat schon viel mit Disziplin zu tun. Die Bühnensachen sind ein bisschen lebendiger. Man probiert erstmal aus und mit jedem Auftritt sammelt man neue Informationen. Im Vergleich zu anderen Texten hat man dann immer sofort ein Feedback und das Ziel ist komplett klar: die Leute sollen lachen und wenn sie nicht lachen, dann ist das Ziel verfehlt.
Für mein Programm gehen die Witze meistens von einer kleinen Beobachtung aus, die ich dann weiterentwickle. Viel entsteht beim Hinsetzen, mal kommt was spontan beim Auftritt, was ich dann hinzufüge. Ich probiere auch einiges aus und gehe damit dann auf die Bühne. Das, was funktioniert, bleibt drin und das, was nicht funktioniert, fliegt raus.
Du hattest bereits ungefähr 600 Auftritte. Was zählt zu den wichtigsten Dingen, die du gelernt hast? Was sind deine Erfahrungen und Eindrücke aus dieser Zeit?
Gelernt habe ich jede Menge in der Zeit. Eines der wichtigsten Dinge ist, sich auf der Bühne wohlzufühlen. Dass es sich nicht unnatürlich oder nach Druck anfühlt, sondern so, als würdest du in deinem eigenen Wohnzimmer rumlaufen. Die Leute kommen ja zu so einer Show, damit sie gut unterhalten werden. Da wäre es furchtbar, wenn man dann gestresst wirkt. Man sollte eine gewisse Entspanntheit ausstrahlen, damit die Leute eine gute Zeit haben. Man tut so, als sei es eine Unterhaltung, als würde man mit einem guten Freund reden, auch wenn es letztendlich eher ein Monolog ist.
Hast du dir diese Sicht erarbeitet oder war das von Anfang an deine Devise?
Irgendwann lernt man das. Zum Beispiel mit ehrlichem Feedback von Leuten, die man mag, denen man das dann nicht krumm nimmt, wenn sie einem sagen, dass etwas vielleicht nicht so gut gelaufen ist. Irgendwann geht einem das dann in Fleisch und Blut über. Man hat aber auch Meilensteine von größeren Sachen, wie ein Auftritt vor 3.000 Leuten und dann denkt man sich, wenn ich die überlebt habe, dann überlebe ich auch regelmäßig den Auftritt vor 100 Leuten.
Würdest du sagen, dass deine Erfahrungen als Stand-Up-Comedian deine Herangehensweise an das Schreiben generell beeinflusst oder verändert hat?
Das auf jeden Fall. Man hat einfach ein besseres Gespür dafür, was lustig ist, weil man nicht nur eigene Auftritte hat, sondern an den Abenden auch ganz viele andere Shows sieht. Was machen die gut, was machen die schlecht, wann lachen Leute, was wird wie funktionieren und dann entwickelt man so ein Gespür dafür, was amüsant ist und was als lustig empfunden wird.
Bei Stand-Up willst du ja eigentlich deine vier bis acht Lacher pro Minute. Das ist nicht immer möglich, aber es sollte eigentlich keine Minute ohne Lacher vergehen. Daher ist man gezwungen, knapp und unterhaltsam zu schreiben. Man erkennt auch schnell leere Formulierungen und stellt sich dann die Frage, wie kann ich das irgendwie anders, wie kann ich das besser machen.
Gibt es denn weitere Projekte oder neue Bücher, die in Planung sind?
Was auf jeden Fall kommt, ist im Frühjahr ein Kinderbuch beim Fischer Verlag und ein nächster Roman soll ebenfalls folgen.
Dein aktuelles Programm heißt ‘Freude’. Was bedeutet Freude für Dich?
Freude bedeutet für mich, wenn am 19. Oktober in Bremen volles Haus ist.
MD/MB
Max Osswald (+ Interview) // TERMIN VERSCHOBEN
Am 14. Februar um 20 Uhr,
Metropol Theater