Eine verwitwete Heiratsvermittlerin will den in New York lebenden Halbmillionär Horace Vandergelder verkuppeln – und verguckt sich dabei selber in ihn. Das ist die Geschichte von Dolly Levy.

Das im Jahr 1964 im New Yorker St. James Theatre uraufgeführte Stück wurde nur zwei Jahre später ins Deutsche übersetzt und erfreut sich bis heute einer enormen Beliebtheit. Die Verfilmung von 1969 bescherte dem Musical drei Oscars. Das Theater Bremen holt sich für die Hauptrolle seiner   Inszenierung die Schauspielerin und Entertainerin Gayle Tufts ins Haus. „Das Musical spielt mit klassischen Comedy-Elementen wie Timing und ein bisschen Slapstick. Und ich darf meinen Stil einbringen: Selbstironie und Augenzwinkern“, beschreibt Tufts das Stück.

In der Berliner Theater-Landschaft ist sie seit Mitte der 90er Jahre fester Bestandteil. Bekannt ist die Schauspielerin außerdem als Moderatorin für Gala Events. So sah man sie etwa beim deutschen Synchronpreis und auf dem Bürgerfest des Bundespräsidenten. Darüber hinaus sorgt sie mit ihren eigenen Shows für jede Menge Lacher, für die sie sich aus allen möglichen Genres wie Musik, Comedy und Choreographie bedient, um die absurden Wunder des Alltags zu zelebrieren. Der gebürtigen US-Amerikanerin sagt man ein besonderes Talent für Denglisch nach.

Schon zu ihrer High School Zeit in Massachusetts widmete Tufts sich der Schauspielerei. Dort schlüpfte sie Anfang der 70er Jahre bereits in die Hauptrolle von ‘Hello, Dolly!’. Sie wurde zur besten Darstellerin gewählt, erst in Massachusetts, dann in ganz Neuengland und bekam so das Vollstipendium für die New York University. „Das war mein Weg raus aus der Kleinstadt rein in die (Kunst-)Welt“, sagt sie. Zu ihrer erneuten Besetzung der Figur Dolly erklärt die Schauspielerin: „Jetzt bin ich endlich alt genug, die Rolle zu spielen.“

Als Dolly die Hutmacherin Irene Molloy als Heiratskandidatin auswählt, muss sie feststellen, dass diese mehr Interesse an dem Angestellten des Halbmillionärs als an diesem selber hat. Gut für Dolly, sie bestellt ihn sich direkt in ihr Stammlokal, in dem sie einen grandiosen Auftritt hinlegt.

„Dolly ist eine starke, unabhängige und clevere Frau. Eine Überlebenskünstlerin voller menschlicher Wärme“, beschreibt Tufts die Figur. „Schon meine Über-Vorbilder – Barbra Streisand und Bette Midler – haben sie gespielt, das sind Entertainerinnen mit großer Präsenz, Haltung und keiner Angst vor Genre-Grenzen oder Schubladen“, fügt die Schauspielerin hinzu. Wenn sie selber nicht in die Rolle der Dolly schlüpfen würde, säße sie gerne inmitten der Bremer Philharmoniker und würde im Orchester mitspielen.

Foto: Jörg Landsberg

Chantal Moll

Premiere: 25. November um 19.30 Uhr, Theater Bremen

Weitere Aufführungen:

2., 9. & 22. Dezember, jeweils um 19.30 Uhr
26. Dezember um 18 Uhr
29. Dezember um 19.30 Uhr
31. Dezember um 15 und 19 Uhr
11.& 21. Januar, jeweils um 19.30 Uhr
12. Februar um 15.30 Uhr
19. März um 18 Uhr, Theater Bremen

Theater Bremen
NO PAY-NOVEMBER

Für neun Euro pro Ticket kommen Auszubildende normalerweise ins Theater Bremen. 
Im November müssen sie gar keinen Eintritt zahlen.
Das gilt für alle Veranstaltungen, Theaterstücke und Konzerte. 
Das Theater möchte mit dem ‘No pay-November’ gezielt dazu einladen, 
verschiedene Stücke und Angebote zu entdecken. 
Die Karten können mit einem entsprechenden Nachweis ab sofort sowohl online 
als auch an der Theaterkasse gebucht werden.

CM

Tickets: www.theaterbremen.de
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