Theater für mehr als nur eine Form der Wahrnehmung denken – das haben sich Mamoru Iriguchi und sein Team zur Aufgabe gemacht. Dabei kreierten sie eine Performance, die für alle Beteiligten des Abends in unterschiedlichen Perspektiven sichtbar wird.

Dazu gehören neben dem Publikum auch die Darsteller:innen und Leute, die sich um alles hinter der Bühne kümmern.

Mamoru Iriguchi lebt und arbeitet als Theatermacher und Performancekünstler in Edinburgh. In seinen Arbeiten kollidieren originelle Do-it-Yourself-Bühnenbilder und Kostüme mit verspielten Multimedia-Elementen.

Der studierte Zoologe beschäftigt sich mit den Themen Sexualität und Gender und verbindet Evolutionstheorien mit Märchen und eigensinnigem Humor. Seine Werke wurden unter anderem in Großbritannien, Schweden und den USA aufgeführt. Er war bereits mehrmals zu Gast in der Schwankhalle.

‘What You See When Your Eyes Are Closed / What You Don’t See When Your Eyes Are Open’ handelt vom Sehen und Gesehen-Werden. Im Mittelpunkt stehen Cyclops, ein pelziges Monster, das die Welt, ausgestattet mit einem Projektor, zweidimensional sieht, und Mamoru, ein Mensch, der durch gleich vier Augen schaut und dessen Brille mit Video-Screens ausgestattet ist.

Die Audiodeskription für blinde und sehbehinderte Besu­cher:innen ermöglicht es, per Kopfhörer mitzuerleben, was visuell auf der Bühne passiert. Sie ist künstlerisch mit in das Stück integriert, wurde in Zusammenarbeit mit der blinden künstlerischen Beraterin Lydia Sasnovskis entwickelt und legt es darauf an, über das Informative hinauszugehen, also auch in sich kreativ und unterhaltsam zu sein.

Foto: Jo Hanley / Wellcome Collection

CM

Premiere: 11. November um 20 Uhr, Schwankhalle
Weitere Aufführungen: 12. November um 20 Uhr & 13. November um 16 Uhr, Schwankhalle

Vorheriger ArtikelCrimes of The Future
Nächster ArtikelClimax Blues Band