BSAG – Virtuell auf Schienen

Unvorhersehbare Situationen wie Starkregen, technische Störungen oder Menschen auf den Gleisen sind im Fahrdienst selten – aber wenn sie auftreten, müssen Straßenbahnfahrerinnen und -fahrer schnell und sicher reagieren. Um unter anderem solche Szenarien gezielt zu trainieren, setzt die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) künftig auf zwei Straßenbahnsimulatoren. Sie ergänzen die praktische Ausbildung mit der Fahrschulbahn – und werten die Ausbildung auf.

Rund 1.200 Bus- und Straßenbahnfahrende sind bei der BSAG beschäftigt. Jährlich kommen im Straßenbahnbereich etwa 60 neue Kolleginnen und Kollegen hinzu. Ihre Ausbildung dauert in der Regel acht Wochen und umfasst nun auch eine weitere praktische Station: den Simulator. Die Geräte wurden im Frühsommer geliefert und in den Schulungsräumen in Sebaldsbrück installiert. Derzeit läuft der Testbetrieb – ab Januar 2026 sollen sie fest in das Ausbildungskonzept integriert werden.

Die Technik der Simulatoren ist beeindruckend: Ein originalgetreuer Fahrerstand, ein Rückfahrstand und realistische Streckendarstellungen ermöglichen ein praxisnahes Training. Unterschiedlichste Szenarien lassen sich simulieren – von Türstörungen über Notbremsungen bis hin zu Eisregen, Laub auf den Gleisen und Baustellen. Auch die Notöffnung der Türen kann geübt werden. Bis zu sechs Fahrschülerinnen und -schüler können gleichzeitig zuschauen und gemeinsam Situationen analysieren – ein echter Lernvorteil.

BSAG Fahrsimulator
Foto: BSAG

Dennis Pahl vom Center Fahrzeuge begleitete gemeinsam mit Ausbilder Jan Laue und Projektleiter Sören Wassmann den Entwicklungsprozess beim Hersteller Lander in Spanien. Die ersten Tests überzeugten sofort: „Ich habe mich dort auf den Fahrersitz im nachgebauten Nordlicht-Cockpit gesetzt, bin losgefahren – und nach 50 Metern hatte ich das Gefühl, wirklich durch Bremen zu fahren“, berichtet Pahl. Die Streckenumgebung sei äußerst realistisch. In Spanien konnten die BSAG-Mitarbeitenden auch andere Modelle begutachten – etwa für Mallorca und Sri Lanka. „Dort wurde sogar ein Elefant im Gleis programmiert“, erzählt Wassmann schmunzelnd. In Bremen bleibt es bodenständig: Turmwagen, Laub und Regen sorgen für authentische Trainingsbedingungen.

Schulungsraum der BSAG
Foto: BSAG

Die neuen Simulatoren bieten der BSAG große Vorteile: Situationen, die im echten Fahrbetrieb nur schwer trainierbar sind – etwa Schnee und Eis – lassen sich nun jederzeit abrufen und beliebig oft wiederholen. „Das spart Zeit und erhöht die Qualität der Ausbildung“, sagt Ausbilder Jan Laue. Auch Arbeitsdirektorin Carola Aldag ist überzeugt: „Das ist ein Quantensprung für unsere Ausbildung und eine tolle Ergänzung zur herkömmlichen Fahrschule.“

In den kommenden Wochen wird nun das Ausbildungskonzept überarbeitet, um die Simulatorstunden ab 2026 optimal einzubinden. Damit investiert die BSAG in die Qualifikation neuer Kolleginnen und Kollegen – mit moderner Technik und praxisnaher Ausbildung.

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Infos zur Bewerbung und mehr unter www.bsag.de/unternehmen/karriere

Der BREMER verlost 2×2 Fahrten im Simulator 8. November. Schreibt bis zum 14. Oktober eine Mail an gewinne@bremer.de mit dem Stichwort ‚BSAG‘, Vor- und Nachnamen und der Wunschzeit 10 – 11 Uhr oder 11 – 12 Uhr.

Die Simulatoren stehen im BSAG-Schulungszentrum in Sebaldsbrück, Schloßparkstraße 45, 28309 Bremen.

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