Verstärkung gesucht! – Etelser Käsewerk gmbh & Union Bremen Bulls
American Football ist längst kein reines US-Phänomen mehr. Auch in Bremen hört man das dumpfe Aufeinandertreffen von Helmen, Schulterpolstern und purem Enthusiasmus: Die Bremen Bulls sind ein Verein, der zeigt, wie viel Leidenschaft in diesem Sport steckt: selbst wenn der Weg nicht immer geradeaus verläuft.
„Wir sind aus einer Universitätsmannschaft hervorgegangen“, erzählt Lars Lupprian, erster Vorsitzender der Abteilung Football bei Union 60. „Damals haben wir auf den Anlagen der Uni trainiert. Irgendwann war das aber nicht mehr möglich, also mussten wir uns einem Verein anschließen.“ Heute sind die Bulls beim traditionsreichen Union 60 Bremen zu Hause – zwischen Hundestrand und Sportgarten sind die unermüdlichen Footballer inmitten der grünen Pauliner Marsch zu finden.
„Wir beginnen eigentlich jede Saison wieder neu“, sagt Lupprian, der 2018 zu den Bulls fand. „Mit neuen Leuten, die wir ausbilden und ins Team integrieren. Das ist anstrengend, aber auch eine riesige Chance.“ Diese Mischung aus ständiger Erneuerung und erfahrener Führung hat den Verein in den vergangenen Jahren Stück für Stück nach vorne gebracht. 2018 stieß Lupprian selbst zu den Bulls – nach einer aktiven Karriere bei den Bremen Buccaneers, später bei den Braunschweig Lions, wo er deutsche Meisterschaften gewann. Sein Credo: „Football ist mehr als Sport. Es ist Gemeinschaft, Respekt und das Lernen, über Grenzen hinauszuwachsen.“

Sportlich bewegt sich die Herrenmannschaft derzeit in der fünften Liga – und doch ist das nicht die ganze Wahrheit. Denn parallel wächst ein Jugendprogramm heran: eine U19- und U16-Tackle-Mannschaft, dazu eine U11-Flag-Football-Gruppe, die spielerisch an den Sport herangeführt wird. „Es geht uns darum, Freude an Bewegung zu wecken, Zusammenhalt zu fördern und Respekt zu lernen“, sagt Lupprian. „Das sind Werte, die wir unbedingt weitergeben wollen.“
Wer einmal bei einem Heimspiel der Bulls vorbeischaut, merkt schnell, dass es hier nicht nur um Touchdowns geht. Auf dem Sportfeld herrscht Festivalatmosphäre: Bierbänke als Tribüne, Leckere Nachos mit Käsesoße, Kinder, die über den Rasen toben. Ein Teil davon ist dem Sponsoring des Etelser Käsewerks zu verdanken. „Etelser unterstützt uns jetzt schon im zweiten Jahr“, erzählt Lupprian. „Sie sind Trikotsponsor und bei Heimspielen präsent, zum Beispiel mit Aktionen für die Zuschauer. Für uns bedeutet das unglaublich viel.“
American Football hat es in Bremen nicht leicht. „Der Stellenwert ist gesunken“, sagt Lupprian. „Früher hatten wir mehr Präsenz, auch größere Teams. Heute ist es schwieriger, gute Leute zu gewinnen.“ Dennoch sieht er die Entwicklung positiv: Die sportliche Ausbildung sei heute deutlich besser, die taktische Tiefe größer.
Und genau hier setzen die Bulls an: mehr Präsenz, mehr Jugendarbeit, mehr Kooperationen mit Schulen. „Wir wollen zeigen, dass Football eine Alternative ist. Es ist ein Sport, der fordert – körperlich, taktisch, emotional. Aber er gibt unglaublich viel zurück.“ Am Ende bleibt vor allem ein Appell: „Wir suchen immer neue Leute – egal ob Herren, Jugendliche oder Kinder“, sagt Lupprian. „Man muss keine Vorerfahrung mitbringen. Was zählt, ist Lust auf Bewegung, Zusammenhalt und die Bereitschaft, etwas Neues auszuprobieren.“ Die Bremen Bulls sind also mehr als ein Team in Liga fünf. Sie sind ein Stück Bremer Stadtleben, irgendwo zwischen Sportplatz, Hörsaal und Nacho-Schale. Und vielleicht auch ein Symbol dafür, dass gelebte Leidenschaft manchmal wichtiger ist als Tabellenplätze.
FR,MB,MD
Weitere Infos und Anmeldung: bremenbulls.com