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KURZ.FILM.TOUR 2019

22. Juni 2019 @ 20:30

Der deutsche Kurzfilmpreis zieht durch das Land und beehrt auch Bremen auf seinem Siegeszug. Fünf Filme wurden mit Preisen gekrönt, alle im Kurzfilmformat und alle herausragend in ihren eigenen Kategorien. Sie sind aber nicht die einzigen Gewinner, denn Zuschauer haben die Möglichkeit sie alle nacheinander zu sehen und sogar mit zwei der Regisseuren zu reden und Fragen zu stellen.

Jedes Jahr kürt der Deutsche Kurzfilmpreis durch einen Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien Kurzfilme innerhalb von mehreren Kategorien, darunter Spielfilme, Dokumentarfilme, Animationsfilme und Experimentalfilme. Aus insgesamt 12 Nominierten werden dann die besten Beiträge ihrer Gruppe gewählt und jetzt auf der Kurzfilmtour in ganz Deutschland präsentiert, damit jeder die Möglichkeit hat die Gewinner zu sehen, sowie zwei weitere Nominierungen.

 

Foto: AG Kurzfilm

Hostel erhielt den Preis der Kategorie Spielfilme bis 10 Minuten und das auch zurecht. Ein Mann und eine Frau, zwei fremgeglaubte, müssen sich ein zu kleines Hostelzimmer teilen und finden prompt heraus, dass sie nicht nur beide aus Russland, sondern auch aus der gleichen Kleinstadt sind. Was folgt ist eine heimische russische Zelebration, die dann stetig aufdeckt, was beide hierhergeführt hat. Die Antwort ist allerdings nicht so mondän, wie man vielleicht erwartet. Liebhaber dieses Films können sich freuen, denn Daniel Popat, Regisseur des Werks ist ebenfalls an diesem Abend da und beantwortet gerne alle Fragen, die sich zum Film darbieten.

 

Foto: AG Kurzfilm

Räuber & Gendarm durfte den Preis in der Kategorie Animationsfilm bis 30 Minuten davontragen und tat dies mit Abendstimmung und warmen Farben inmitten des Durcheinanders des Teenagerseins. Auf dem Spielplatz wird Fangen gespielt, von Jugendlichen die fast schon zu alt dafür sind, aber nicht aufgeben wollen. Daniel realisiert, dass das Leben nicht mehr so einfach ist wie das Fangen oder Gefangenwerden beim Spielen, doch wie geht er damit um? Auch hier haben Interessierte die
Gelegenheit den Regisseur Florian Maubauch Fragen zu stellen und mehr zu erfahren. Eine womöglich einmalige Chance.

 

Foto: AG Kurzfilm

ist der Gewinnerfilm in der Kategorie Spielfilme 10-30 Minuten und erzählt die Geschichte der 16-jährigen Linn, die sich auf ihrem ersten Jagdausflug mit ihrem Vater und seinen Freunden macht. Vor ihnen will sie sich beweisen, also schießt sie eine Elchkuh, die allerdings ein Kalb irgendwo im Wald hinterlassen hat. Auf ihrer Suche danach wird Linn auf ihre eigentliche Prüfung gestellt, in der sie durch bewegende Kameraführung und Bildsprache erste Schritte ins Erwachsenwerden macht und lernt, ihren eigenen Weg zu gehen. Regie übernahm Sophia Bösch, die sich bereits durch ihre Filme „Där Barn Jag Lekt“ (2012) und „Short Tiger“ (2016, zusammen mit Linnenbaum) bewies.

 

The Bitter With the Sweet gewann in der Kategorie Dokumentarfilm bis 30 Minuten und

Foto: AG Kurzfilm

beleuchtet die komplexe Beziehung des 62 Jahre alten Ricky und seiner 55 Jahre alten Frau Gretchen. Beide leben seit 2008 zusammen in North Philadelphia und müssen gemeinsam den anstrengenden Alltag bewältigen. Beide geben zu, dass sie dies nur gemeinsam schaffen, aber wie jeder andere auch haben sie Ecken und Kanten die sie aneinandergeraten lassen.
Rohe Emotionen stehen hier im Vordergrund; Augenblicke, über die man womöglich nicht gerne reden möchte. Es herrscht eine Ambivalenz die nur mit einer Kamera eingefangen werden kann. Ann Sophie Lindström und ihr Team kreierten einen Dokumentarfilm, der sowohl die schönen als auch die anstrengenden Zeiten einer Beziehung offenlegen.

 

 

Foto: AG Kurzfilm

Call of Comfort ist der dritte „Call of“ Film der Regisseurin Brenda Lien, in der sie sich auf ein Neues dem Zeitgeist widmet und die Digitalisierung und ihren Einfluss auf unser Leben näher betrachtet. Als Gewinner der Experimentalfilme bis 30 Minuten Kategorie zeichnet sich der Film sowohl durch seine Bildgewalt aus, als auch durch die scharfe Kritik an sowohl der Kommerzialisierung unserer privaten Daten, als auch an unserer Willigkeit uns dem auszusetzen. Dabei bedenkt der Film aber, dass wir wenig Wahl haben, denn nehmen wir nicht an der Gesellschaft und ihren Trends teil, so werden wir verstoßen. Ein kritisches Werk, dass mit viel Geschick an ein kompliziertes Thema herangeht.

 

Foto: AG Kurzfilm

Nominiert in der Kategorie Spielfilme bis 10 Minuten begeistert Follower durch seine innovative Gestaltung: Die Kamera geht nie außerhalb des Handy Screens der Protagonistin Clara. Das ist eine interessante Entscheidung, denn beim Babysitten muss Clara langsam mit der Erkenntnis kämpfen, dass ein Stalker sie durch ihr Instagramprofil verfolgt. Durch den Fokus auf das Handy wird eine klaustrophobische Atmosphäre hergestellt, die die Angst um Clara stetig schürt. Jonathan B. Behr beweist sich mit einer beeindruckenden Idee und spielt dabei in seine eigenen Stärken.

 

Foto: AG Kurzfilm

Neko no Hi (zu Deutsch: Katzentage) wurde in der Kategorie Animationsfilme bis 30 Minuten nominiert und erzählt die Geschichte des jungen Jiro, der nach einer Diagnose vom Arzt als Opfer eines Katzenschnupfens identifiziert wird. In der Folge muss er mit Schock feststellen, dass er dementsprechend kein Menschenjunge, sondern eine Katze ist. Mit sanfter Acryltechnik und lebhaften Farbpalette folgt ihm der Film durch seine eigene erste Identitätskrise. Dabei geht Regisseur Jon Frickey sowohl behutsam als auch mit viel Humor mit dieser Selbstfindungsreise um, die durch Identität und Individualität führt.

 

Wer Interesse hat, sollte unbedingt vorbeikommen. In mundgerechten Stücken werden Filme vorgestellt, die mit viel Einfallsreichtum Visionen von Personen darstellen, die nur durch das Kurzfilmmedium erzählt werden können. Ähnliche Erlebnisse bekommt man so nicht überall, und schon gar nicht mit der Möglichkeit mit den Regisseuren zu reden, die die Filme kreiert haben, die man in ihrer Laufzeit lieben lernt. NW

Details

Datum:
22. Juni 2019
Zeit:
20:30
Veranstaltungskategorie:

Veranstaltungsort

City 46
Birkenstr. 1
Bremen, Bremen 28195 Deutschland
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