Luft- und Raumfahrtindustrie – Mehr Jobs und gute Löhne
Rund 12.000 Menschen arbeiten inzwischen in 140 Unternehmen und 20 Instituten der Luft- und Raumfahrtbranche, die gemeinsam einen Jahresumsatz von mehr als vier Milliarden Euro erwirtschaften. In keiner anderen Branche wird in Bremen so gut verdient.
Seit 2018 ist die Zahl der Beschäftigten in der Branche um 27 Prozent gestiegen: ein Wachstum, das alle übrigen im Land deutlich übertrifft. Besonders ausgeprägt ist der Luft- und Raumfahrzeugbau: Über 5.300 Beschäftigte produzieren in Bremen Flugzeugteile, Raketenkomponenten und Satelliten.
Die Branche gilt als forschungsstark und innovationsgetrieben und bietet zugleich hoch qualifizierte, gut bezahlte und überwiegend tarifgebundene Arbeitsplätze. Im Bundesvergleich wird in keinem anderen Industriezweig so gut verdient wie hier – durchschnittlich 7.237 Euro brutto im Monat. Die hohe Tarifbindung und Mitbestimmung, etwa bei Airbus, wird von Expert:innen als wichtiger Standortfaktor eingestuft.
Noch ist die Branche männlich dominiert, doch der Frauenanteil steigt seit Jahren moderat und liegt in Bremen über dem Bundesdurchschnitt. Damit nimmt die Luft- und Raumfahrtindustrie eine gewisse Vorreiterrolle gegenüber anderen Industriezweigen der Region ein, in denen deutlich weniger Frauen tätig sind.
Trotz hoher Umsätze und einer robusten Auftragslage – insbesondere im militärischen Bereich – bleibt die Zukunft nicht frei von Unsicherheiten. Öffentliche Investitionen und Konzernentscheidungen werden außerhalb Bremens getroffen und beeinflussen die Entwicklung direkt. Die von der Bundesregierung geplanten Kürzungen der Raumfahrtbudgets sorgen daher für Kritik, da sie die langfristige Sicherung von Arbeitsplätzen gefährden könnten.
Die Bremer Arbeitnehmerkammer fordert entsprechend eine aktive Industriepolitik, höhere nationale Raumfahrtmittel und verlässliche Rahmenbedingungen, um die Innovationskraft und Kapazitäten der Branche zu erhalten. Zudem müsse die Landespolitik mit einer bedarfsgerechten Flächenbereitstellung die Voraussetzungen schaffen, damit Bremen im Wettbewerb der Airbus-Standorte bestehen kann.
Mika Dunkel
Weitere Infos: arbeitnehmerkammer.de






