Konzert für Kids

Die beiden Musiker aus dem hohen Norden verbindet die Leidenschaft zur Musik. Ihre Musik richtet sich hauptsächlich an Kinder, aber auch die Eltern haben bei den humorvollen Songs ihren Spaß.

Lange hatte man als Erwachsener beim Stichwort Kindermusik die immer gleichen Lieder im Ohr. Songs, von denen man hoffte, sie nie wieder hören zu müssen und wenn doch, dann wenigstens keinen Ohrwurm davon zu bekommen, der sich allzu tief in die Hörgeräte frisst.
Man wünschte sich, dass es Musik gäbe, die nicht nur für Kinder gemacht, sondern auch für deren Eltern hör- und genießbar ist. Hier kommen Deniz & Ove ins Spiel. Sie lösen ein, was andere Alben versprechen und dann nicht halten: Musik für die ganze Familie!

2021 führten die beiden Hamburger Musiker mit ihrem Debutalbum „Bällebad“ den Indie-Sound in die Kindermusik ein. Sie brillierten mit lässigen Texten und erstklassiger Musik und würdigten die Bandbreite kindlicher Themen und Emotionen mit witziger Alltagspoesie, die den kleinen Hörerinnen und Hörern auf Augenhöhe begegnete. Die Kulturpresse jubelte, die Kinder sprangen begeistert ins „Bällebad“ und die Erwachsenen atmeten erleichtert auf, wenn sie für eine der zahlreichen Liveshows von Deniz & Ove Konzerttickets buchten.

2023 erschien das zweite Album „Looping“ und knüpfte in Sachen Augenhöhe, Wortwitz und Qualität nahtlos an seinen Vorgänger an. Da ist zum Beispiel die rührende Ballade „Inge“, in der ein Saugroboter und eine Mähroboterin für die große Liebe kämpfen. Oder das Lied über ein Baumhaus, das als ultimativer Rückzugsort gepriesen wird, und wo nervige Zeitgenossen keinen Zutritt haben. Der Opener „Batterien“, eine Ode an geräuschvolle und ferngesteuerte Spielgerätschaften, die manch genervte Eltern lieber aussortieren würden, strotzt nur so vor guter Laune. In der rockigen Hymne „Neunmalklüger“ wechseln Deniz & Ove vom Duett zum Duell und im mitreißenden „So vermisst“, einer sphärischen Backbeat Nummer, begeben sich Deniz & Ove auf die Suche nach einem entlaufenden Haustier.

Was macht die Songs von Deniz & Ove so anders und lässt sie doch ihren Platz in der Kindermusikwelt einnehmen? Zum einen ist es wohl die Tatsache, dass die beiden Musiker die Welt durch die Augen ihres inneren Kindes beobachten und dabei Dinge sehen, die sonst vielleicht nie im Fokus stehen würden. Zum anderen kleiden sie ihre Beobachtungen genau in die Musik, hinter der sie schon seit Jahren stehen. Sorgfältige Band-Arrangements, die auch abends im Club für erwachsene Fans funktionieren.

Stand-Up-Comedian Moritz Neumeier, bekennender Deniz & Ove-Fan, fasst die elterliche Erleichterung und Euphorie über das neue Album „Looping“ gut zusammen:„Kindermusik ist die absolute Hölle. Ich weiß das – ich muss sie mir seit Jahren anhören. Weihnachtslieder, die mir den Spekulatius wieder hochkommen lassen, Fußballsongs, bei denen ich weder die Namen der Spieler, noch die Witze auf deren Kosten verstehe und die sich in das Stammhirn einfressen wie Computerstimmen von Schlümpfen, Gummibären oder verrückten halbnackten Fröschen – ich kann das nicht mehr. Deniz & Ove waren eine Offenbarung für mich. Die Freude darüber, dass man Musik mit seinen Kindern teilen kann, dass man zusammen tanzt, singt, zuhört und ein bisschen gemeinsam Fan ist – das ist das, was ich mir von Kindermusik wünsche. Und es war das einzige Konzert, das ich in den letzten 12 Jahren unbedingt besuchen wollte und ich musste meine Kinder nicht eine Sekunde lang überreden – wenn das nichts heißt, weiß ich auch nicht.“

Deniz & Ove, das sind Deniz Jaspersen und Ove Thomsen aus Hamburg. Jaspersen spielte viele Jahre in der Indie-Band HERRENMAGAZIN, Thomsen war Sänger und Gitarrist der Band OVE. Kennengelernt haben sie sich im Zug auf dem Weg zu einem „Unter meinem Bett“ Konzert, einer Kindermusik-Sampler-Reihe, für die beide bereits unabhängig voneinander Songs komponiert haben.
Die Frage, ob es mehr Songs oder Hosen auf der Welt gibt, lieferte den Startschuss für ein gutes Gespräch und so wurde die Idee von Deniz & Ove noch im Zug geboren und zügig in die Tat umgesetzt.

FR

Am 15. Juni um 15 Uhr, Lagerhaus

(Foto: Andreas Hornoff)

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