Drei Oscar-Nominierungen kann der Film von Regisseurin Marielle Heller verzeichnen. Darunter auch die Nominierung für Melissa McCarthy als beste Hauptdarstellerin.

Im Jahr 1991 verliert die 51-jährige Schriftstellerin Lee Israel ihren Job. Nach jahrelanger Arbeit als gefeierte Zeitungsjournalistin und hoch gelobte Biografin lebt sie nun allein in ihrer heruntergekommenen Wohnung in Manhattan.

Als sie ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen, sich kein richtiges Essen mehr leisten, die Arztkosten für ihre kranke Katze nicht mehr begleichen kann und schon bald ihre Wohnung verlieren könnte, kommt ihr eine rettende Idee: Sie fälscht mit spielerischer Leichtigkeit Briefe von Prominenten wie Dorothy Parker, Noel Coward, Marlene Dietrich und anderen Berühmtheiten. Diese witzigen und teils pikanten Briefe verkauft sie für mehrere hundert Dollar pro Stück. Mit ihrem zwielichtigen Freund Jack Hock, der schon wegen eines bewaffneten Raubüberfalls im Gefängnis saß, schmiedet sie Pläne, um nicht entdeckt zu werden.

Der Film basiert auf den Memoiren von Lee Israel aus dem Jahr 2008. Die jüdische Schriftstellerin hat in den 60er-Jahren ihre Karriere als freie Autorin begonnen und begann während einer finanziellen Krise, Briefe von verstorbenen Berühmtheiten zu fälschen. Verkörpert wird sie von Melissa McCarthy, die bisher mit ihrem teilweise sehr rüpelhaften komödiantischen Talent aufgefallen ist.

In ‘Can You Ever Forgive Me?’ erklimmt sie neue schauspielerische Ebenen: Sei es die gefeierte Heldin, die Kleinkriminelle oder die Betrügerin und die um ihre Katze besorgte Frau – McCarthy zeigt auf der Leinwand viele neue, überraschende Facetten. Gemeinsam mit Richard E. Grant verdeutlicht sie eindringlich, wie zerbrechlich und auch toxisch ehrliche Freundschaften sein können. Seite an Seite animieren sie sich zu darstellerischen Bestleistungen, die beiden die Nominierungen für die Oscars als Bester Nebendarsteller und als Beste Hauptdarstellerin einbrachten.
MR

Drama, Komödie, Biografie, USA 2018, R.: Marielle Heller, D.: Melissa McCarthy, Richard E. Grant, Dolly Wells, Filml.: 107 Min., Filmstart: 21. Februar

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