Die Single ‘Mein Block’ (2004) verschaffte dem deutschrapper Sido aus Berlin erstmals ein größeres Publikum. Sein dazugehöriges debütalbum ‘Maske’ erhielt direkt die goldene Schallplatte.

Mit Gerne-Kollege Bushido gilt Sido, gebürtig Paul Würdig, als Gesicht der kommerziellen deutschsprachigen Ghetto-Rap-Szene. Dabei zeigte er anfangs nichts davon und präsentierte sich ausschließlich mit einer Totenkopf-Maske, die sein Markenzeichen wurde. Heute tritt er ohne sie auf. So auch auf seiner aktuellen Tour ‘Paul – Live mit dir 2023’.

Sido
Sido

1997 fing er mit Bobby Davis als ‘Royal TS’ an, Musik zu machen. 2003 startete er als Solo-Künstler sein eigenes Projekt. Seitdem gelingt ihm wie kaum einem anderen der Spagat zwischen Hip-Hop und Mainstream. Gerade zu Beginn seiner Karriere mit dem alten Label ‘Aggro Berlin’ waren die Töne rauer. Sowohl musikalisch als auch textlich. Vorwürfe von frauenverachtenden Zeilen sah sich Sido immer wieder konfrontiert. Nach der Schließung von Aggro Berlin (2009) orientierte sich der Rapper neu. Seine Texte wurden weicher und persönlicher. Für ‚Bilder im Kopf‘ (2012) erhielt er Platin.

Soundmäßig hat er sich etwas von den alten Tönen behalten und seine Rap-Stimme ist unverwechselbar in allen seinen Projekten dabei. Darüber hinaus produziert er Lieder mit Musikern aus unterschiedlichen Genres wie Apache 207, Andreas Bourani und Alligatoah. Damit sichert er sich immer wieder Hits im Radio. Längst könnte er die Füße hochlegen, doch ein Projekt jagt bei Sido das nächste und so bleibt er stets oben auf der Karriereleiter.

Insgesamt verkaufte der 42-Jährige über 5,8 Millionen Tonträger und erhielt mehrere Preise, darunter den MTV Europe Music Award und zwei Echos. Sein aktuelles Album ‘Paul’ liefert den Anlass für die Tour, mit der er Deutschlands große Locations locker füllt.

Chantal Moll

Am 26. Oktober um 20 Uhr, ÖVB-Arena

(Foto: Vitali Gelwich)

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