‘Wild Hxmans’ heißt das neue Werk von Christian Kjellvander, auf dem er mit poetischer Tiefe und emotionaler Leidenschaft ein hochpolitsches Thema aufgreift.

Auch Schweden steht derzeit vor der Herausforderung, die Integration zahlreicher Flüchtlinge der letzten Jahre in seine Gesellschaft zu bewältigen, ohne diese dabei zu sprengen. In Kjellvanders melancholischer Soundwelt dominieren die Moll-Töne mit düsterem Folk-Einschlag und einem Hang zum Americana und Northern Country.

Der schwedische Schwerenöter entwickelt sich zu einem würdigen Nachlass­verwalter des Folk-Poeten Leonard Cohen. Ebenso wie der große Kanadier sucht auch der stille Schwede innere Ruhe und Besinnung abseits der grellen Lichter und hektischen Metropolen und sendet aus seinem selbst gewählten nordischen Exil in den skandinavischen Wäldern ab und an seine vertonten Gedanken und spirituellen Wahrnehmungen einer sich aufsplitternden Gesellschaft, die zunehmend Gefahr läuft, ihre Empathie und Menschlichkeit zu verlieren.
Thorsten Hengst

Am 6. Februar im Lagerhaus.

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