Früher sang er lustigen Reggae auf sächsisch. Erst als er seinen inneren Blues nach außen kehrte, kam der Erfolg – mit 44 Jahren wird der Leipziger nun für sein gefühltes Debüt ‘#DIY’ gefeiert.

Man kann gut nachvollziehen, warum er sein Glück kaum glauben kann. Zu lang war diese Hoffnung zu trügerisch, zu oft wurde sie enttäuscht. Vorangegangene Projekte wie Ronny Trettmanns Raggae Track ‘Sommer‘ stießen auf wenig Anklang. Dass ausgerechnet jetzt alles passen soll, erscheint surreal. Nachdem Trettmann Deutschland im vergangenen Jahr eigentlich nur einmal eben zeigen wollte, wie das mit diesem Autotune richtig funktioniert, prägte er quasi über Nacht den Sound einer Epoche. DIY nennt sich sein Album, das im September erschien und durch die Decke ging.

Es zeichnet sich sowohl durch einen roten Faden im Soundbild aus als auch durch seine kontrastreiche inhaltliche Diversität. Zwischen der leichtfüßigen Fortsetzung von ‘120 Jahre‘, für die unter anderem Haiyti ins Boot geholt wurde und dem rührenden Brief an einen verstorbenen Weggefährten, der das nachdenkliche Ende des Albums markiert, wird eine breite Palette an Themen geboten. Er ist ein Künstler, auf den sich schein­bar alle einigen können. | GH

Am 14. März um 20 Uhr im Pier 2.

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