Spätestens seit den durchdringenden ‘Blue Eyes’ gilt das Quartett WolveSpirit aus Franken als die deutsche Antwort auf hippe Classic-Rock-Bands wie Pristine oder die Blues Pills.
Wobei der psychedelische Retro-Sound der Würzburger Wölfe fast noch archaischer wirkt als der der skandinavischen Kollegen. Das liegt primär an dem voluminösen Klangteppich, den die Combo um die beiden Brüder Oliver (Orgel) und Richard (Gitarre) auf ihren mittlerweile fünf Alben wunderbar farbenfroh geknüpft hat, dass man sich beim Sound direkt in die wilde Hippie-Epoche der späten 1960er und -70er Jahre versetzt sieht.
Nicht wenige hören in Sängerin Debby Craft sogar eine stimmliche Reinkarnation von 70s-Blues-Ikone Janis Joplin, was vielleicht ein wenig übertrieben, aber doch eine passende musikalische Annäherung ist.
Das ganz frisch veröffentlichte Werk ‘Fire And Ice’ ist ein wenig rauher und härter als der erfolgreiche sphärische Vorgänger, was eventuell daran liegt, dass Ms. Craft während der Aufnahmen durch eine persönliche Trennung gegangen ist. Vielleicht liegt es aber auch an der neuen Rhythmus-Sektion, die in der Backline für ordentlich frischen Wind sorgt.
Thorsten Hengst
Am 19. Dezember im Meisenfrei