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Die Picasso-Connection. – Der Künstler und sein Bremer Galerist

6. November 2020 - 21. März 2021

Die Kunsthalle Bremen besitzt eine der bedeutendsten Sammlungen druckgraphischer Arbeiten von Pablo Picasso. Die neue Ausstellung widmet sich erstmals diesen umfassenden Graphikbeständen, von denen rund 250 präsentiert werden und erzählt die einzigartige Geschichte, wie etliche dieser Werke in der Nachkriegszeit durch den Bremer Galeristen Michael Hertz ins Haus kamen.

Als eine der ältesten und größten musealen Sammlungen des Künstlers in Deutschland gilt die Picasso-Sammlung der Kunsthalle Bremen. Über 630 druck­graphische Arbeiten sowie drei Gemälde und zwei Zeichnungen des Künstlers umfasst sie.
Der Erwerb einer frühen Radierung während des Ersten Weltkriegs im Jahr 1917 legte den Grundstock für die Sammlung.
Mit Werken aus den Jahren 1905 bis 1968 umfasst die Bremer Sammlung beinahe die gesamte Schaffenszeit von Pablo Picasso (1881–1973). Gleichzeitig deckt sie das breite Spektrum und die stilistische Vielfalt seiner langen künstlerischen Karriere ab: Von den frühen Figurengruppen der Artisten und Gaukler der Rosa und Blauen Periode, den kubistischen Abstraktionen, den surrealistischen Variationen und Illustrationen literarischer Klassiker bis hin zu den mannigfaltigen Frauenbildnissen.
Einen Höhepunkt bilden die zahlreichen Linolschnitte Picassos, die er ab Ende der 1950er Jahre gestaltete und als erster Künstler überhaupt ‘museumsfähig’ machte. Diese und andere graphische Arbeiten sind ein Beispiel dafür, wie Picasso sich die Vielfalt der graphischen Techniken zu eigen gemacht und erweitert hat. Der Schwerpunkt auf Picasso-Graphiken in der Bremer Sammlung geht auf den damaligen Direktor der Kunsthalle, Günter Busch, zurück, der die Werke der umfangreichen Sammlung mit Unterstützung des Bremer Galeristen Michael Hertz erwarb. Dieser vertrat ab 1951 exklusiv das graphische Werk von Picasso in Deutschland. Es ist auch seinem Engagement zu verdanken, dass Picasso-Graphiken unter deutschen Museen und Sammlern begehrt waren. Dies ist beachtlich in Anbetracht der Tatsache, dass der Künstler damals noch umstritten war und die Ankäufe oft als „Vergeudung von Steuergroschen“ und als „unverständliche Kleckserei“ kritisiert wurden. Durch die Platzierung der Werke in wichtigen Ausstellungen konnte Michael Hertz sie dennoch sowohl in Museen als auch auf dem Kunstmarkt etablieren.
Ein besonderer Reiz dieser Ausstellung ist, dass außer dem graphischen Schaffen von Picasso auch der Kunstmarkt der 50er und 60er Jahre beleuchtet wird. Vor dem Hintergrund des internationalen Netzwerks des Galeristen Michael Hertz werden Einblicke in die Rezeption Picassos nach dem Zweiten Weltkrieg und die damaligen Preise der Kunstwerke gegeben. Außerdem werden die unterschiedlichen Ankaufspolitiken von Museen, regionale Besonderheiten und Reaktionen auf die Picasso-Erwerbungen thematisiert.

Der ‚Frauenkopf‘

Die Kunsthalle Bremen erwarb als eines der ersten deutschen Museen nach 1945 Werke Picassos: zunächst Lithographien, dann folgte 1953 mit ‘Frauenkopf’ aus dem Jahr 1949 das erste Gemälde für 7.500 DM. Auch die bekannte ‘Sylvette’, die 1954 entstand, kam 1955 über Michael Hertz für 45.000 DM in die Sammlung der Kunsthalle Bremen.
Außerdem wird der Einfluss des Bremer Galeristen auf die Preise in diesem Rahmen dargestellt. Denn die Verkaufszahlen von Picasso-Werken durch Hertz sind, im Vergleich zu anderen deutschen Galerien, in diesen Jahren beachtlich. Äußerst wirkungsvoll bekommen die Besucher so einen Einblick in das Spannungsfeld zwischen Kunst und ihrer Vermarktung.
Im Kupferstichkabinett findet begleitend die Ausstellung ‘Hertzstücke.Von Kollwitz bis Miro’ statt, in der graphische Werke anderer Künstler gezeigt werden, die ebenfalls über Michael Hertz von der Kunsthalle erworben wurden.

Regina Gross

‘Die Picasso-Connection. Der Künstler und sein Bremer Galerist’ – Bis 21. März in der Kunsthalle Bremen, Am Wall 207, Di 10-21 Uhr, Mi bis So 10 – 18 Uhr, Mo geschlossen
Termine und weitere Infos: www.kunsthalle-bremen.de

Details

Beginn:
6. November 2020
Ende:
21. März 2021
Veranstaltungskategorie:

Veranstaltungsort

Kunsthalle Bremen
Am Wall 207
Bremen, Bremen 28195 Deutschland
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