Bremen hat Europas höchste Anerkennung für umweltfreundlichen Stadtverkehr erhalten. Die europäischen CIVITAS Awards wurden jetzt (3. bis -4. Oktober 2019) auf dem diesjährigen CIVITAS Forum in Graz vergeben.

Das CIVITAS Forum bringt etwa 650 europäische Verkehrsexpertinnen und –experten aus Städten und der EU-Kommission zusammen. Dazu Dr. Maike Schaefer, Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau: „Es gibt für Bremen viele europäische Vorbilder wie etwa Kopenhagen oder Amsterdam. Auf der anderen Seite dient Bremen auch als praktisches Vorbild für andere Städte: So hat Gent den Bremer Carsharing Aktionsplan übernommen, Nürnberg und die norwegische Stadt Bergen haben mobil.punkte nach Bremer Vorbild eingerichtet und das Fahrradmodellquartier findet über Deutschland hinaus Beachtung. Ich freue mich daher sehr über die Auszeichnung.“ Der CIVITAS Award bezieht sich auf die im europäischen Maßstab ungewöhnliche und für viele Städte vorbildliche Kombination der Förderung des Radverkehrs und ÖPNV als Alternative zum Autofahren mit der Förderung des Carsharing als Alternative zum Autobesitz.

Die CIVITAS Initiative der Europäischen Kommission zur Förderung eines sauberen und nachhaltigen Stadtverkehrs umfasst Förderprogramme und den Austausch zwischen den Städten. Verkehrssenatorin Tine Wischer zählte 2002 zu den rund 20 Erstunterzeichnerinnen und -unterzeichnern der „CIVITAS Declaration“, die mittlerweile von 320 Städten unterzeichnet wurde. Unter Verkehrssenator Jens Eckhoff wurde Bremen in den politischen Beirat gewählt. Seit Anbeginn ist Bremen mit europäisch geförderten Mobilitätsprojekten in der CIVITAS Initiative präsent. Hierbei wurden nicht nur Fördermittel für Verkehrsprojekte nach Bremen geholt, sondern auch ein intensiver Austausch mit anderen europäischen Städten unterstützt.

In der Begründung der Jury des CIVITAS Awards heißt es: „Bremen erhält die Anerkennung für den “Transformations-Award” für eindrucksvolle Bemühungen, die PKW-Nutzung durch Carsharing als auch integrierten ÖPNV zu vermindern, was auch Alternativen zum Autobesitz bedeutet. Bremen wurde zu einer wahrhaften Fahrradstadt – wo sich immer mehr Menschen für zwei statt vier Räder entscheiden” .

Die Preisvergabe fand am 3. Oktober im Rahmen des diesjährigen CIVITAS Forum in der Steierischen Landeshauptstadt Graz statt. Senatorin Maike Schaefer hat sich in einer Videobotschaft für die Anerkennung bedankt „Der CIVITAS Award ist vergeben für die Veränderung in Richtung auf nachhaltige Mobilität. Änderungen sind nicht leicht, das wissen wir alle – aber wir brauchen noch deutlich mehr Veränderungen, um eine gute Zukunft zu haben. Die bisherigen Veränderungen sind nur die ersten Schritte – erste Schritte auf dem langen Weg zu einer nachhaltigen, klimaneutralen Stadt, die wir erreichen wollen“ .
Der Award wurde auf dem CIVITAS Forum durch den Vizebürgermeister der Stadt Ljubljana Dejan Crnek als Vorsitzendem des CIVITAS Städteausschusses an Michael Glotz-Richter als Vertreter des Bremer Verkehrsressorts übergeben, der seit Beginn der CIVITAS Initiative die Freie Hansestadt Bremen in zahlreichen CIVITAS-Projekten vertritt.

Weitere Preisträger sind die Städte Stockholm für ihre Förderung der Elektromobilität und des Radverkehrs, Antwerpen für die Einbindung von Bürgern in die Planung sowie die ukrainische Stadt Vinnystia für die engagierte Umwandlung von alten Straßenbahn und Trolleybussystemen zu modernen Elektrofahrzeugen mit niedrigem Stromverbrauch.

Eine persönliche Auszeichnung mit einem CIVITAS Lifetime Award für seinen Einsatz in der CIVITAS erhielt auch Michael Glotz-Richter als das „Gesicht Bremens“ – als einer von 10 Stadtvertretern, die von Anfang an dauerhaft in der CIVITAS Initiative aktiv sind.

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