Der teils scharf kritisierte Schriftsteller Peter Handke – von Journalisten und vom satirischen Neo Magazin Royale – wurde nun von Henrik Petersen, einem Mitglied des Nobelpreiskomitees in einer Stellungnahme im Spiegel verteidigt.

Laut ihm sei es sinnvoll, „eine klare Grenze zwischen einem politischen, ideologiekritischen, ethisch suchenden Diskurs und der Beschreibung und Gestaltung einer persönlichen Erfahrung zu ziehen“. Für die Diskussion entscheidend sei die Tatsache, dass Handke sich eine friedliche Lösung für den Jugoslawienkrieg gewünscht hätte. Als Slowene für den serbischen Milošević Partei zu ergreifen, sei für viele kopfschmerzenbereitend gewesen, so Petersen. Es komme keine politische Propaganda den Texten von Peter Handke vor, lediglich eine Ideologie, die sich „politisch deuten oder anwenden“ ließe. Im Bezug auf die Balkanfrage vollführe Handke jedoch „eine Art politisches Kamikazemanöver, vermutlich in vollem Bewusstsein über die Risiken“, Petersen bezeichnet dies sogar als prekäre und plumpe Kritik.
Gegen Ende sagt Petersen: „Wer mehr darüber erfahren möchte, was Handke tatsächlich über Jugoslawien gesagt hat, dem empfehle ich Lothar Strucks Ausführungen in „Der mit seinem Jugoslawien“. Peter Handke im Spannungsfeld zwischen Literatur, Medien und Politik von 2013 und weitere Artikel des deutschen Literaturwissenschaftlers.“

Wer sich im Detail mit der Diskussion und den verschiedenen Ansichten auseinandersetzen möchte, empfehlen wir, sich sowohl Kritik als auch Befürwortung verschiedener Quellen durchzulesen und sich ein differenziertes Meinungsbild zu bilden.

ZEIT-Artikel zur Stellungnahme
taz-Artikel als Kritik zu Handke
ZEIT-Artikel zu Saša Stanišić

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