Mit ihrer feinen Nase kann Tina mit einer hundertprozentigen Trefferquote jeden Schmuggler erschnüffeln. Andere Kriminelle gehen ihr gleichsam als Beifang ins Netz.

Weniger perfekt als im Beruf geht es bislang im Privatleben von Tina zu. Umso größer gerät die Begeisterung für den augenscheinlich seelenverwandten Vore, mit dem Tina nicht nur eine verblüffend ähnliche Narbe teilt. Alsbald zieht der Fremde bei der Zöllnerin ein. Ihr Mitbewohner reagiert wenig begeistert, seine Rottweiler ziehen den Schwanz ein. Während Vore unter einem Vorwand bei den Nachbarn und ihrem Neugeborenen vorbeischaut, hilft Tina mit ihrer Spürnase den Kollegen der Polizei bei der Aufklärung eines widerwärtigen Verbrechens. Vore und Tina kommen sich immer näher.

Die Euphorie der Zöllnerin wird durch verstörende Entdeckungen jedoch getrübt. Während Vore sich seiner Wege trollt und seiner Freundin ein Ultimatum stellt, muss Tina eine schwerwiegende Entscheidung treffen. Als Vorlage des surrealen Dramas diente eine Kurzgeschichte des Schweden John Ajvide Lindqvist. Regisseur Abbasi hat sichtlich seinen Spaß daran, das Publikum mit seiner Wundertüte und überraschenden Wendungen zu verblüffen. Je schärfer sich das Bild allmählich abzuzeichnen beginnt, desto un­heimlicher wirkt es und führt an die titelgebenden ‘Grenzen’. Das Jonglieren der Story-Stücke be­kommt durch die beiden Darsteller eine zusätzliche Wucht. Vier Stunden haben Eva Melander und Eero Milonoff täglich in der Maske verbracht, um die protethischen Gesichtsmasken anzulegen.

Dieter Oßwald

Drama, Fantasy, SWE, DEN 2018, R.: Ali Abbasi, D.: Eva Melander, Eero Milonoff, Jörgen Thorsson, Filml.: 110 Min.
Filmstart am 11. April

Vorheriger ArtikelDie Widerspenstige
Nächster ArtikelMuchos Más