Der World Press Photo Award gilt als international wich­tigster Preis für Pressefotogra­fie und wurde in diesem Jahr zum 61. Mal vergeben. 2018 konnte die hochkarätig besetzte internationale Jury aus über 73.000 Einsendungen von mehr als 4.500 Fotografen aus 125 Ländern auswählen.

Bereits seit 1955 zeichnet die in Amsterdam ansässige World Press Photo Foundation alljährlich die besten Pressefotos der Welt aus. Die spektakulärsten Motive gehen regelmäßig an­schließend durch rund 100 Städte in aller Welt auf Tournee. Im Nordwesten Deutschlands waren die World Press Photos lange Zeit nicht zu sehen.

Dann jedoch organisierte die Medienagentur Mediavanti erstmals eine Schau der Bilder im Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg – mit überwältigendem Erfolg: Zur Premiere 2016 kamen 14.300 Besucher, bis zur dritten Ausstellung 2018 stieg die Zahl auf 16.800.

„Diese Fotos ermöglichen einen unge­wöhnli­chen Blick auf das Weltgeschehen“, erklärt Claus Spitzer-Ewersmann von Mediavanti. Zu der Ausstellung wird ein umfangreiches Rahmenprogramm geboten, das auch Vorträge und Dis­kussio­nen rund um die Themen Fotojournalismus und Pressefotografie anbietet.

Die ‘World Press Photo 18’ umfasst eine Auswahl prämierter Fotos aus neun Kategorien: Allgemeine Nachrichten, Spot-News, Zeitgenössische Themen, Das tägliche Leben, Portraits, Natur, Sport, Umwelt und Langfristige Projekte. Im Ausstellungskatalog werden die Hintergründe jedes Fotos erläutert.

Zur Eröffnung kommt regelmäßig der Gewinner des Awards, um von seinen Arbeiten zu berichten. Bisher kamen der dänische Fotograf Mads Nissen, der mit seiner Aufnahme eines homosexuellen Paares in St. Petersburg gewann. Der australische Fotograf Warren Richardson, der wochenlang Flüchtlinge im ungarisch-serbischen Grenzgebiet begleitete, stellte sein Gewinner-Bild ‘Hope for a New Life’ persönlich vor. Und im letzten Jahr war der spanische Unterwasserfotograf Francis Pérez zu Gast. Er entdeckte vor Teneriffa eine Meeresschildkröte, die in einem Fischernetz voller Müll fest hing. Seine Aufnahme ‘Caretta Caretta Trapped’ wurde in der Kategorie Naturfotografie ausgezeichnet.

Das diesjährige Siegerfoto des Fotografen Ronaldo Schemidt zeigt einen jungen Mann, der während der Proteste gegen den venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro in Caracas unter heftigen Auseinandersetzungen mit der Bereitschaftspolizei Feuer fängt. Unmittelbar neben ihm explodierte ein Motorrad-Tank. In hellen Flammen rannte er direkt am AFP-Fotografen Ronaldo Schemidt vorbei. Der spürte die Hitze hinter sich, drehte sich um und fotografierte.

Die Jury attestierte dem Foto hohe Symbolkraft, Energie und Dynamik. Der Mann überlebte den Vorfall mit Verbrennungen ersten und zweiten Grades.
Sara Suchalla

Die Ausstellung ‘World Press Photo 18’ ist vom 16. Februar bis zum 10. März im Oldenburger Schloss, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, zu sehen. Weitere Informationen unter www.worldpressphoto.org

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