Axel Rudi Pell – Interview // Am 28. März um 20 Uhr, Tivoli
Die Bochumer Gitarren-Legende kommt nach Bremen und rockt das Tivoli. Seit den 80ern gehört Axel Rudi Pell zu den beständigsten Musikern der Hard Rock und Heavy Metal-Szene und bringt ein gutes Album nach dem anderen raus, zuletzt das starke ‘Risen Symbol’ im letzten Jahr . Im Gepäck hat er die Heavy Glam Metaller ‘Night Laser’ aus Hamburg. Der BREMER hat mit Axel gesprochen:

BREMER: Wie würdest du deine Musik beschreiben und gibt es ein Album oder einen Song, den du neuen Hörern empfehlen würdest?
Axel Rudi Pell: Das letzte Album, ‘Risen Symbol’, würde ich sagen. Das ist eigentlich das Beste, was ich bis jetzt gemacht habe. Meine Musik zeichnet sich durch kompositorisches Talent aus (lacht). Melodischer Hard Rock, der im Refrain ins Ohr geht, mit treibenden Gitarrenriffs. Alles, was einen guten Hard Rock-Song oder überhaupt einen guten Song ausmacht, ist bei uns vorhanden.
Wie bist du zur Musik gekommen und gab es einen Schlüsselmoment, der dich dazu gebracht hat, Gitarrist zu werden?
In meiner Kindheit und frühen Jugend habe ich nur Schlager gehört. Michael Holm, Bata Ilic, sowas. Irgendwann habe ich ‘Deep Purple’ im Fernsehen gesehen. Das muss so 1970 oder 1971 gewesen sein. Ich war total fasziniert. Wow, was ist das denn? Der Gitarrist, ganz in Schwarz, schmeißt seine Gitarre in die Luft. Ich dachte: Das will ich auch mal machen! Ich habe dann von meinen Eltern zu meinem zwölften Geburtstag eine Akustikgitarre geschenkt bekommen und später Unterricht genommen. Anderthalb Jahre später bin ich auf E-Gitarre umgestiegen. 1974 hatte ich meinen ersten Gig mit einer Schülerband im Jugendclub. Die Leute sind nicht weggelaufen, es war zwar nicht gut, aber sie sind da geblieben. Das war schon mal viel wert. Dann habe ich mir gedacht: Irgendwann will ich das mal professionell machen.
Neben der Musik hast du eine eigene Parfum-Kollektion mit den ‘Knight’s Fragrance’. Wie kam es dazu?
Ich mochte schon immer Parfum und Aftershave, hatte aber oft das Gefühl: Irgendwas fehlt. Ich habe dann in einem Parfum-Forum ein bisschen recherchiert. Die Chefredakteurin schrieb mir irgendwann: „Warum machst du das nicht selbst?“ Sie hat mir dann ein paar YouTube-Links geschickt. Das Herstellen selbst ist nicht schwer – das kann jeder. Das Problem ist, die richtige Formel zu finden. Das hat fast neun Monate gedauert, bis ich meinen ersten Duft fertig hatte.
Dein aktuelles Album ‘Risen Symbol’ (2024) bietet neben typischen ARP-Krachern wie ‘Darkest Hour’ oder ‘Forever Strong’ auch das 10-minütige Epos ‘Ankahia’mit orientalischem Flair. Was erwartet die Fans auf der kommenden Tour?
Wir können natürlich nicht das komplette neue Album live spielen. Hits wie ‘Rock The Nation’, ‘Oceans Of Time’ oder ‘Fool, Fool’ müssen dabei sein. Wir spielen auf jeder Tour ein Programm mit zwei bis vier neuen Songs und den Rest aus Klassikern. ‘Ankhaia’ spielen wir zum Teil als Medley mit ‘Casbah’ und ‘Masquerade Ball’. Das passt strukturell gut zusammen.

Wie schaffst du es, nach über 20 Alben noch inspiriert zu bleiben beim Songschreiben?
Die Ideen sprudeln einfach und die Flamme in mir brennt noch. Wenn mir ein Riff einfällt, nehme ich es direkt auf. Manche Ideen sind scheiße, manche sind richtig gut. Solange das funktioniert, mache ich weiter. Das nächste Album wird wahrscheinlich Anfang 2026 kommen.
Wie siehst du die heutige Hard-Rock- und Metal-Szene?
Die neuen Bands interessieren mich null. Ich stehe immer noch auf die alten Klassiker wie ‘Led Zeppelin’, ‘Deep Purple’, ‘Rainbow’, ‘Thin Lizzy’ oder ‘UFO’. Solche Bands gibt es heute nicht mehr, und es wird sie auch nicht mehr geben. Alles ist durchgeplant und marketinggesteuert. Vielleicht bin ich auch einfach zu alt dafür. Die Tourneen sind heute viel entspannter als früher, weil wir auch einen super Tourmanager dabei haben. Da bin ich rundum zufrieden.
Gibt es für dich eine besondere Verbindung zu Bremen?
Ich weiß noch, dass wir in den 80ern mal mit unserer ersten Band ‘Steeler’ im Aladin gespielt haben, da lagen Backstage überall Hundehaufen rum. Sowas gibt’s heute zum Glück nicht mehr (lacht).
Christoph Becker
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Axel Rudi Pell und Night Laser // Am 28. März um 20 Uhr, Tivoli