realtime-festival 2025 – Das Rahmenprogramm// 28. Mai bis 1. Juni
Vom 28. Mai bis 1. Juni findet das dritte ‘REALTIME – INTERNATIONALES FESTIVAL FÜR NEUE MUSIK BREMEN’ statt. In zahlreichen Konzerten, Performances, Workshops und Mitmach-Aktionen nähern sich Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland, Bremen und dem Gastland Spanien dem außergewöhnlichen Motto ‘Wirklichkeit – Illusion – Vision’.
Die feierliche Eröffnung findet am Mittwoch, 28. Mai, ab 19 Uhr im Theater am Leibnizplatz mit zwei Konzerten statt. Zunächst präsentiert der spanische Performer Mario Cortizo mit ‘SÓ UN SOLO’ ein Orchester aus Alltagsgegenständen und philosophiert über die moderne Welt. Anschließend erkundet die Pianistin Claudia Janet Birkholz gemeinsam mit dem Videokünstler Erik Wälz und dem Philosophen Malte Oppermann in ihrem Konzert ‘Nothing is real?’ den Grenzbereich zwischen realen und fiktiven Landschaften.

Die Konzerte und Performances beim ‘realtime-festival 2025’ verzaubern mit Klängen und Bildern, die einen besonderen Sog ausüben. Im Mittelpunkt steht dabei stets das Motto des Festivals ‘Wirklichkeit–Illusion–Vision’. Darüber spielen, performen, tanzen, sprechen und musizieren Künstlerinnen und Künstler aus Bremen, Deutschland und dem Gastland Spanien, um sich diesen großen Fragen künstlerisch zu nähern. Doch wer weiß schon, was Wirklichkeit ist?

Nach der Eröffnung wird vier Tage lang von Donnerstag bis Sonntag am Güterbahnhof Bremen, dem Areal für Kunst und Kultur, das Motto weiterverhandelt. Schwerpunkt sind dabei Kompositionen und Ensembles aus dem Gastland Spanien. Die Bandbreite ist groß: außergewöhnliche Instrumente, neueste Kompositionen und spannende Kombinationen zeigen, was derzeit in der Neuen Musik angesagt ist. Aus Spanien kommen –mit Unterstützung der Spanischen Botschaft in Berlin und dem Instituto Cervantes Bremen – zahlreiche Künstler und Ensembles. So reist aus Barcelona das Ensemble CrossingLines an und sorgt am Donnerstag, 29. Mai, ab 19.30 Uhr für ungewohnt leise Töne im Tor 40. Fünf Werke von Komponisten aus aller Welt, aber auch aus Spanien wie Daniel Apodaka oder Pablo Carrascosa Llopis werden mit Lichtkunst der Bremer Künstlerin Katharina Berndt Bühne und Raum verzaubern. Anschließend lässt der spanische Künstler Javier Díez Ena (siehe Titelbild) um 21 Uhr das älteste elektronische Instrument der Welt erklingen: das Theremin. Vor mehr als hundert Jahren erfunden, beeindruckt das Instrument nicht nur durch seine magisch-mystischen Klänge, sondern vor allem dadurch, dass es nur in der Luft gespielt wird. Gemeinsam mit dem Perkussionisten Gonzalo Maestre entsteht dann am Samstag, 31. Mai, um 18 Uhr eine Welt aus Electro, Surf und Klezmer, ebenso wie in elektromagnetischen Hip-Hop umgewandelte Klassiker oder schwere Basis-Industrial-Ambient-Sounds – Sogwirkung garantiert.

Interessante Werke hat auch die Komponistin Elena Mendoza im Gepäck, die zum Festival anreist. Das Stück ‘Fremdkörper/Variationen’ wird das renommierte Stuttgarter Ensemble Ascolta am Freitag, 31.Mai, um 19.30 Uhr auf die Bühne bringen. Auch hier bekommen Alltagsgegenstände eine neue tönende Bestimmung. In ihrer zweiten Komposition begibt sich eine Schulklasse auf eine wundersame musikalische Reise. Die Löwenklasse einer Bremer Grundschule probt mit Begeisterung, um ihre Ideen zu den klingenden Postkarten am Samstag um 16 Uhr aufzuführen.

Aber auch Bremer Künstlerinnen und Künstler haben sich mit dem Motto auseinandergesetzt und zeigen ihre Interpretationen. Mit zwei Schlagzeugen stehen bei Olaf Tzschoppe und Matthias Daneck am Donnerstag, 29. Mai, um 18 Uhr Improvisation und Interaktion mit live gesampelten Klängen auf dem Programm. Am nächsten Tag begeben sich um 18 Uhr Lynda Cortis und Valeria Cordes mit Tanz und Cello auf eine intime Begegnung. Ohne digitale Illusionen, nur im Klangfeld von Wirklichkeit und Bewegung, erforschen die beiden Künstlerinnen die Grenzen zwischen Raum, Zeit und Emotion. Um 21 Uhr verzaubern dann Johannes Haase an der Violine und Videokünstler Nicolás Rupcich um 21 Uhr das Tor 40 mit einem mehrdimensionalen audio-visuellen Konzert, das alle Sinne anregt.

Auch für die Jüngsten wird während des Festivals viel geboten: In einer Werkstatt können Kinder drei Tage lang aus altem Spielzeug, Deko oder Plastik klingende bunte Soundmaschinen bauen, die am Festivalsonntag ihr eigenes Konzert bekommen. An diesem Mitmach-Tag dürfen sich alle Interessierten bei freiem Eintritt auf dem Gelände des Güterbahnhofs ausprobieren, die Kleinen in Mitmach-Workshops, die Größeren in einem ‘Totally Made Up Orchestra’ aus Instrumenten und Handys, die Älteren bei einem Klangspaziergang über das Gelände und alle gemeinsam bei einem Märchenkonzert in der ‘Schaulust’, in dem Aldonza Dulcinea aus dem berühmten Buch ‘Don Quijote’ endlich ihre eigene Geschichte bekommt.

Ein vielfältiges Programm für Groß und Klein war den Veranstaltern wichtig. „Wir möchten zeigen, mit welcher Vielfalt die Neue Musik erklingen kann“, erklärt Claudia Janet Birkholz, die künstlerische Leiterin des Festivals. In den nachfolgenden Tagen führt sie in die Konzerte ein, interviewt die Künstlerinnen und Künstler und geht ins Gespräch mit dem Publikum.

Aber auch das Konzertpublikum kann die Künstlerinnen und Künstler direkt erleben und mit ihnen ins Gespräch kommen, in der Pause oder beim Meet & Greet danach. Im gesamten Bereich des Festivalareals auf dem Güterbahnhof laden Lounges, Bars und Kioske zum Essen, Trinken, Genießen und Plauschen ein.
Das besondere Highlight des Festivals findet am Samstagabend statt, wenn das Siegerprojekt zum Köster-Preis in der ‘Schaulust’ aufgeführt wird. Der hochdotierte Preis wurde zum dritten Mal vom Bremer Unternehmer Gerd Köster gestiftet, der mit diesem wichtigen Preis neue Konzepte fördern und der Stadt Bremen etwas schenken möchte. Auch in diesem Jahr haben sich internationale Gruppen und Solisten beworben. Gewonnen hat ‘Pasta Diva — Preludio alla Norma’ des SONDER Ensemble in Kooperation mit dem Kammerensemble Konsonanz. Die Inszenierung soll Klänge schmeckbar machen. Im Anschluss findet auch hier ein Meet & Greet mit allen Beteiligten statt, bei dem Fragen aus dem Publikum unbedingt erwünscht sind.

Das ausführliche Programm des Festivals ist auf der Homepage des Vereins ‘realtime-bremen.de’ zu sehen. Karten gibt es im Vorverkauf bei Nordwest Ticket und an der Abendkasse. Wichtig war es den Veranstaltern, dass jeder Interessierte die Möglichkeit hat, ein Konzert zu besuchen und Neue Musik kennen zu lernen. Deshalb dauert jedes Konzert nur 45 Minuten bei erschwinglichen Preisen. Tagespässe ermöglichen es, das Festival ausgiebig zu genießen, denn jeden Abend werden mehrere Konzerte nacheinander geboten.
RT
Weitere Infos: realtime-bremen.de
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