„Wir können über unsere Häfen derzeit viel Positives erzählen.“ Mit einer optimistischen Einschätzung eröffnete bremenports-Geschäftsführer Robert Howe am Dienstagabend (22.10.2019) in Berlin den traditionellen Vorabendempfang anlässlich des 36. Deutschen Logistik-Kongresses.

Rund 200 Besucher waren der bremenports-Einladung in die Landesvertretung des kleinsten Bundeslandes in Berlin gefolgt, um sich über die aktuellen Entwicklungen in der Branche auszutauschen. Howe hob in seiner Ansprache hervor, dass Bremerhaven im vergangenen Monat von allen MSC-Containerschiffen der neuen Generation angelaufen worden ist: „Das hat noch einmal bewiesen: Alles, was auf den Weltmeeren unterwegs ist, kann in unseren Häfen abgefertigt werden.“ Der bremenports-Manager erinnerte daran, dass sein Unternehmen in den kommenden Jahren mehrere anspruchsvolle Großvorhaben planen und umsetzen werde. Howe: „Wir planen große Investitionen in die Kajenanlagen, die dem Fischereihafen, der Kreuzfahrt und auch der Containerschifffahrt nutzen werden.“

Der neue Staatsrat im Ressort für Wissenschaft und Häfen, Tim Cordßen, nutzte den Abend, um Schwerpunkte der künftigen Hafenpolitik vorzustellen. Cordßen: „Die Kombination von Wissenschaft und Häfen hat viele überrascht. Ich bin sicher, dass sich daraus spannende neue Sichtweisen ergeben. Klimawandel und Digitalisierung gelten als zentrale Zukunftsaufgaben. In beiden Themen können unsere Wissenschaftslandschaft und die Akteure im Hafen wichtige Impulse setzen.“

Cordßen betonte, dass der Senat alles Erforderliche unternehmen werde, um so schnell wie möglich einen klimaneutralen Hafen zu erreichen. Bremen sei froh, dass der Bund seine traditionelle hafenpolitische Zurückhaltung aufgebe und ein Förderprogramm zur Landstromversorgung auflege. Nach der bereits erfolgten Ausstattung vieler Binnenschiffsliegeplätze mit Landstrom sei ei es nun wichtig, den größeren Schritt zu machen und die Landstromversorgung an den Containerterminals und am Kreuzfahrtterminal in Angriff zu nehmen. Vor allem sei es aber Aufgabe der Reeder, für eine saubere Schifffahrt zu sorgen. Der Staatsrat: „Schiffe müssen nicht nur in den Häfen sauberer werden, sondern auch auf hoher See. Kreuzfahrtschiffe, die im Hafen grünen Strom beziehen und in der Arktis mit Schweröl unterwegs sind, sind kein Fortschritt, sondern klimapolitische Augenwischerei.“

Cordßen unterstrich zudem die Bedeutung der Weservertiefung für die Hafenwirtschaft. „Wir können uns Restriktionen, wie sie sich aus fehlender Wassertiefe ergeben, nicht leisten, da unsere Häfen im Wettbewerb ansonsten abgehängt werden.“

Doch auch den Bund nahm Cordßen in seiner Rede in die Pflicht. Besonders beim Ausbau des Eisenbahnnetzes müsse man auf das Tempo drücken. „Den Worten und Plänen müssen endlich Taten folgen“, sagte Cordßen.

Der Logistik-Kongress mit mehr als 3500 Teilnehmern und 200 Ausstellern findet noch bis zum 25. Oktober in Berlin statt.

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