Am 24. Oktober macht der „Tag der Bibliotheken“ seit mittlerweile 25 Jahren auf die Bibliotheken in Deutschland als Kultur- und Bildungseinrichtungen aufmerksam. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) im Kulturfinanzbericht 2018 mitteilt, stiegen die öffentlichen Ausgaben für Bibliotheken von 2005 auf 2015 um rund 27 % von 1,2 auf 1,5 Milliarden Euro. Mit 51 % entfielen mehr als die Hälfte der öffentlichen Ausgaben für Bibliotheken auf die Gemeinden. Im Jahr 2015 gaben Bund, Länder und Gemeinden gemessen an der Bevölkerungszahl 18,31 Euro je Einwohnerin beziehungsweise je Einwohner für Bibliotheken aus. Die öffentlichen Gesamtausgaben für Kultur lagen 2015 bei 10,4 Milliarden Euro.
Im Jahr 2018 zählte die Deutsche Bibliotheksstatistik 7 240 öffentliche und 238 wissenschaftliche Bibliotheken. Werden die Zweigstellen hinzugezählt, erhöht sich die Anzahl auf rund 8 700 öffentliche und 745 wissenschaftliche Bibliotheksstandorte in Deutschland. Die Zahl der entliehenen Bücher, Filme oder Musiktitel betrug insgesamt rund 414 Millionen.

Freie Orte des Lernens
Bibliotheken als Orte freier Information werden dabei immer häufiger zu Experimentierfeldern, um neue Medien und neue Formen des Lernens zu erproben. Öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken haben 2018 rund 425 000 Veranstaltungen realisiert, im Jahr 2015 waren es noch knapp 374 000. Neben Lesungen und Ausstellungen zählten hierzu auch Angebote digitaler Leseförderung und Medienkompetenzvermittlung, Game Conventions, Makerspace-Aktionen, Programmierworkshops, Sprachkurse und Schulungen. Fast 11 Millionen Besuche wurden 2018 bei den Veranstaltungen der öffentlichen Bibliotheken gezählt. Über 550 000 Personen nahmen an den unterschiedlichen Schulungsformaten von wissenschaftlichen Bibliotheken teil. Insgesamt zählten die öffentlichen Bibliotheken im Jahr 2018 rund 121 Millionen Besuche. Das entspricht 1,5 Besuchen je Einwohnerin beziehungsweise je Einwohner.
Im Jahr 2018 standen den Nutzerinnen und Nutzern der Bibliotheken in Deutschland rund 241 000 offen zugängliche Arbeitsplätze zum Lernen, Arbeiten und Forschen zur Verfügung. Vor 10 Jahren waren es noch rund 176 000. 56 % der Benutzerarbeitsplätze 2018 stellten die 238 wissenschaftlichen Bibliotheken bereit. Mit 5 010 Arbeitsplätzen, davon knapp 500 mit PC ausgestattet, stellt die Universitäts- und Landesbibliothek Münster deutschlandweit mit Abstand die meisten Plätze für Nutzerinnen und Nutzer bereit.

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