Duckomenta – MomEnte der Kulturgeschichte // Bis 27. April 2025 im Focke-Museum

Nach gut 30 Jahren gastiert die erfolgreiche Entenkunstausstellung wieder in der Hansestadt – das Focke-Museum präsentiert mit der Duckomenta ein immersives Kunst-Erlebnis – nicht nur für Liebhaber von Enten(comics).

Duckomenta
Duckomenta

Wo bislang der originale Kopf des Bremer Roland die Gäste des Focke-Museums begrüßte, steht nun ein riesiges Entenhaupt auf dem Podest. Ja, was ist denn im Bremer Landesmuseum los?

Weil sich der Bau der Überdachung der Innenhöfe verschiebt, das Haupthaus aber pünktlich ausgeräumt ist, zeigt das Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte bis zum 27. April 2025 die Gastausstellung ‘Duckomenta – MomEnte der Kulturgeschichte’. Das Entenhaupt am Eingang erinnert nicht von ungefähr an die Juno aus Goethes Wohnhaus am Frauenplan. Versammelt die ‘Duckomenta’ doch Spitzenwerke der Kunstgeschichte, die allerdings alle von comicartigen Enten bevölkert sind.

Duckomenta
Duckomenta

Jan Vermeers Mädchen mit dem Perlenohrring, die Nofretete, ein Selbstbildnis von Paula Modersohn-Becker mit Halskette, das Schokoladenmädchen aus Dresden, Rembrandts Mann mit dem Goldhelm – dicht an dicht hängen die Gemälde im Haupthaus des Focke-Museums und entführen die Betrachter in eine andere Welt, in der Hochkultur und Comic-Freuden sich auf das Schönste vereinen: In Monets Seerosenteich schwimmt ein Erpel, Caspar David Friedrichs ‘Wanderer über dem Nebelmeer’ steht auf krummen Entenbeinen und schaut in die Landschaft.

Mehr als zwei Millionen Menschen haben die ‘Duckomenta’ seit 1986 schon gesehen.

Dr. Eckhart Bauer, Professor für Kunstsoziologie an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig, hielt in den 1980er-Jahren ein Seminar über den Einfluss der Popkultur auf die Hochkultur ab. Dieser Weg führt unweigerlich nach Entenhausen, wo die berühmtesten Enten aller Zeiten leben – die Ducks und ihre gefiederten Gefährtinnen und Gefährten. Also machten sich Eckhart Bauer und seine Studierenden daran, den Einfluss der Enten auf die Kultur- und Kunstgeschichte aufzudecken.

Duckomenta
Duckomenta

Die Nofretete enttarnten sie als Duckfretete und Worpswedes wichtigste Künstlerin als Paula Dottersohn-Duckler. Endlich kommt die Wahrheit ans Licht: Dass Enten schon vor 150 Millionen Jahren auf der Erde lebten, verdeutlicht der Fund eines versteinerten Duckaeopterix. Auf griechischer Keramik finden sich die Schnabeltiere, ebenso auf römischen Münzen und unzähligen Gemälden und Grafiken aus vielen Jahrhunderten.
Mit einem Augenzwinkern sagt Museumsdirektorin Prof. Dr. Anna Greve: „Als Kunsthistorikerin ist es mir eine besondere Freude, einmal diese ganzen Spitzenwerke in Petersburger Hängung bei uns zu Gast zu haben.“

Kurzum: Hier ist der Schnabel der Nabel der Welt. Wer durch die Ausstellung watschelt, kann sich einfach nur gut amüsieren, aber auch etwas über Epochen und Stile lernen.

RG

Bis 27. April 2025 im Focke-Museum, focke-museum.de

(Fotos: Duckomenta)

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Donald Duck – Die Ente hinter der Duckomenta

Der „Donald Duck“ wurde erstmals 1931 in einem Bilderbuch namens The Adventures of Mickey Mouse als ein Freund von Micky Maus genannt.

Am 9. Juni 1934 erschien Die kluge kleine Henne (The Wise Little Hen), der erste Zeichentrickfilm mit Donald Duck, in dem er aber nur eine Nebenfigur ist. Danach folgten weitere Nebenrollen in den Micky-Maus-Trickfilmen, bis Donald seine eigene Reihe bekam. Der erste Kurzfilm dieser Reihe, Don Donald, wurde am 9. Januar 1937 uraufgeführt. In diesem Film hatte auch Daisy Duck ihren ersten Auftritt.

1938 wurden Donalds drei Neffen namens Tick, Trick und Track als zusätzliche Figuren eingeführt, die fortan regelmäßig in den Trickfilmen und Comics bei ihm wohnen, da ihre Mutter Della Duck zu einer Expedition aufbrach, von der sie bislang nicht zurückgekehrt ist. Ihr Vater ist unbekannt.

1941 bis 1945 wurde Donald, wie andere Disney-Figuren auch, in starkem Maße in der amerikanischen Kriegspropaganda eingesetzt. Der Zeichentrick-Kurzfilm Donald Gets Drafted von 1942 enthüllte dabei, dass Donalds voller Name Donald Fauntleroy Duck lautet. 1943 wurde der Donald-Duck-Zeichentrickfilm Der Fuehrer’s Face mit einem Oscar für die Darstellung gegen Adolf Hitler und sein Regime gewürdigt. In diesem Film wurde Donald als einfacher Fließbandarbeiter in einer deutschen Munitionsfabrik dargestellt, der an dem totalitären NS-Regime verzweifelt.

Auf dem Höhepunkt der 3D-Filme in den 1950er-Jahren erlebte auch Donald ein Abenteuer „mit Brille“: Working for Peanuts (1953). Der Film wurde erst 2007 im Vorprogramm zum 3D-Film Triff die Robinsons (Meet the Robinsons) ebenfalls wieder in 3D aufgeführt.

Von Walt Disney selbst wurde festgelegt, dass Donald an einem Freitag, den 13. „geboren“ wurde, um seinen Status als Pechvogel auszuschmücken – daher auch sein Autokennzeichen „313“, das darauf anspielt. In dem Trickfilm Donald’s Happy Birthday (1949) wird der 13. März als Geburtstag genannt. Der Zeichner Don Rosa legte dann als Geburtsjahr 1920 fest. Verschiedene Comic-Folgen verzeichnen jedoch, dass Donald am 9. Juni 1934, dem Erscheinungsdatum 1934 von Die kluge kleine Henne (The Wise Little Hen), Geburtstag hat.

Im Jahr 2004 erhielt Donald Duck einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame bei der Adresse 6840 Hollywood Blvd.

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