Der Norddeutsche Verbund für Hoch- und Höchstleistungsrechnen (HLRN) hat heute (Freitag, 6. Dezember 2019) den Supercomputer HLRN-IV in Betrieb genommen. Forscherinnen und Forscher in über 150 wissenschaftlichen Einrichtungen im nördlichen und nordöstlichen Deutschland profitieren von einem enormen Zuwachs an Rechenleistung. Die Investitionskosten von 30 Millionen Euro tragen zu 50 Prozent jeweils der Bund und die Verbundländer.

Die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling, sieht für die Bremer Wissenschaftslandschaft einen großen Nutzen durch den Supercomputer: „Der HLRN bildet eine wichtige Ressource für Forschungsprojekte im Land Bremen. Die vergrößerte Rechenkapazität durch das neue HLRN-IV System erlaubt es, den Forschenden im Bundesland Bremen noch präzisere Modellrechnungen, zum Beispiel in der Klima- und Ozean-Modellierung, in der Materialforschung sowie in der Umweltphysik, durchführen zu können.“ Bei der Nutzung des neuen Höchstleistungsrechners werden die Forschenden durch die Fachberater des BremHLR, dem Bremer Kompetenzzentrum für Höchstleistungsrechnen, unterstützt.
Das neue Supercomputersystem wird sein Vorgängersystem um mehr als das Sechsfache übersteigen. Um diese Rechenleistung zu erreichen, die der neue Supercomputer für den Norden in einer Sekunde erbringt, müssten alle 7,5 Milliarden Erdbewohner vier Jahre lang 24 Stunden am Tag pro Minute eine Addition oder Multiplikation mit mehrstelligen Zahlen ausführen. Betrachtet man nur einen Erdenbürger, der eine vergleichbare Operation pro Sekunde ausführen könnte, so wäre dieser 500 Millionen Jahre beschäftigt, um das gleiche zu leisten, was der HLRN-IV in einer Sekunde berechnet. Das neue HLRN-IV-Rechnersystem ist damit mehr als 100.000-mal leistungsfähiger als ein aktueller, gut ausgestatteter Laptop-Computer.