Das Bremer Figurentheater ‘Mensch Puppe!‘ wagt sich erneut mit einer faszinierenden Aufführung an den Stoff des unvollendeten Romans von Kafka.

„Jemand musste Josef K. verleumdet haben, denn ohne, dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet.“
Der erste Satz von Franz Kafkas Roman beschreibt bereits das Dilemma, in dem der Protagonist steckt. Weder die Zuschauer noch Josef K. selbst erfahren, warum er angeklagt ist und was genau in dem Prozess von statten geht. Stattdessen geht es um bedrohliche, undurchschaubare und an­scheinend willkürliche Mächte, Wehrlosigkeit und Resignation.
Das Puppentheater inszeniert den Roman nun als Theaterstück. Durch die Mischung aus Puppen, Schauspielern und Schauspielern mit Puppenmasken wird die surreale und teilweise gruselige Atmosphäre verstärkt.
Das Stück lässt wie so oft bei Kafka viel Platz für Interpretation. Jedoch kann man das Ausgeliefertsein an eine mysteriöse Macht, die die Strippen zieht, wohl kaum besser darstellen als mit Puppen.
LL

19. Oktober, 20 Uhr
Schildstraße 21, 28203 Bremen
www.menschpuppe.de
Fon 794 783 18

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