Ein Plädoyer für das Leben, gegossen in eine poetische Geschichte und spektakuläre artistische Bilder – die aktuelle Show ist eine mitreißende und gleichzeitig anrührende Neuinterpretation des weltweit beliebten Klassikers von Antoine de Saint-Exupéry. Sie zeigt eindrucksvoll, dass mit Humor und Liebe selbst der schlimmsten Erkrankung die Stirn geboten werden kann.

Moritz, der Held von ‘Station 7’, ist Patient in einem Kinder-Hospiz. Durch die Lektüre des ‘Kleinen Prinzen’ gelingt es ihm, sich seine Lebensfreude und seine Zuversicht zu bewahren. Mit seiner mitreißenden Art und durch die Unterstützung von zwei Klinikclowns verwandelt er das Krankenhaus in einen Ort der Freude und Lebenslust, wo es artistisch turbulent, verrückt liebenswert und mitunter herzzerreißend melancholisch zugeht.
Tim Kriegler gelingt es mit seiner meisterhaften Luftakrobatik, dem von ihm dargestellten sterbenskranken Moritz eine enorme Willensstärke und positive Strahlkraft einzuhauchen. Puppenspieler Jarnoth erweckt den ‘Kleinen Prinzen’, eigentlich eine Holzpuppe, durch seine grandiose Schauspielkunst zum Leben und bereist mit ihm die verschiedenen Planeten, auf denen er und Moritz die unterschiedlichsten Charaktere treffen.
Das beeindruckende Bühnenbild entsteht bei jeder Show live mit Pinsel und elektronischem Stift durch den Zeichenkünstler Ernes­to Lucas HO. Kurzum – diese Show beeindruckt mit ihrer fabelhaften Artistik alle Sinne und regt gleichwohl zum Nachdenken an.
Leider musste das GOP Bremen aufgrund des zweiten bundesweiten Lockdowns kurz nach der Premiere den Showbetrieb bis zum 20. Dezember einstellen. Es bleibt zu hoffen, dass diese einzigartige Show nach der Wiedereröffnung noch etliche Besucher begeis­tern wird – verdient hat sie es allemal.

Regina Gross

Weitere Infos unter www.variete.de/bremen oder im Heft 2020/12.

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