Königin-Christinen-Haus Zeven// Vom 9. Juni bis 25. August
Sie arbeitet vielfach draußen in der freien Natur. Ganze Baumstämme sind – wie die Holzbildhauerin Ulrike Gölner selbst sagt – ihr „Imposantes Gegenüber“. Hiermit setzt sie sich auseinander, „tritt mit ihnen in Dialog“.
Arie Hartog, Direktor des Gerhard-Marcks-Hauses in Bremen hielt eine begeisternde Einführungsrede.
Sie bevorzugt nicht unbedingt die geraden Stämme, sondern gerne die geschwungenen und gedrehten mit einer besonderen „inneren Bewegung“. Mit einer bestimmten Vorstellung oder Idee im Kopf geht es dann ans Werk. Zunächst mit der Kettensäge, dann mit Meißel und Raspel und schließlich wird geschliffen, der Feinschliff erfolgt sorgfältig per Hand.
Die Form und Struktur des Holzes bestimmen nicht das Werk, müssen aber immer mitberücksichtigt werden. Meistens werden die Skulpturen dann noch geölt, wodurch die Maserung besonders hervortritt. Manche erfahren auch eine teilweise oder ganzheitlich farbige Glasur. Ulrike Gölner, die heute in Verden lebt, wurde1958 in Wohlendorf/Aller geboren, studierte Bildhauerei an der Hochschule für Künste in Bremen und war 1991/92 Meisterschülerin bei Professor Altenstein. Schon früh hatte sie Holz als bevorzugtes Material für sich entdeckt und arbeitet seither damit.
Ihre Werke sind abstrakt, nur hin und wieder lässt sich Figürliches oder Gegenständliches erahnen. Meist sind es lediglich Assoziationen organischer oder pflanzlicher Formen, manchmal mit menschlichen Bezügen. Ein paar ihrer Werke tragen Namen wie ‘Gewächs’ oder ‘Madonna’. Der letztere wurde sogar in Bronze gegossen. Andere Objekte wie ‘Aqua’ oder ‘Große Wellenform’ zeigen einen weiteren Schwerpunkt ihrer Arbeiten: elegant geschwungene Figuren und Wellenformen.
Die allermeisten Arbeiten bleiben allerdings ‘ohne Titel’. So etwa die zwei Meter hohe
Eschen-Skulptur ‘ohne Titel’, von 2002 (siehe Abbildung oben). Der Länge nach bilden hier tiefe Einschnitte geschwungene Lamellen. Das vormals massive Holz wirkt jetzt leicht, öffnet sich und wird graziös aufgefächert.
Diese lamellenartig geschwungenen Skulpturen, ob hoch, breit oder als Bogen am Boden liegend, sind eine Besonderheit und typisches Merkmal der Künstlerin mit hohem Wiedererkennungswert. Überhaupt ist Gölner bestrebt, auf ästhetische Art Empfindungen auszudrücken, die den Menschen guttun, die harmonisieren, aufbauen und nicht zerstören.
RG
Vom 9. Juni bis 25. August
Städtische Galerie im Königin-Christinen-Haus, Lindenstraße 11, 27404 Zeven;
Do, So, Feiertage, 14.30 – 17.30 Uhr,
weitere Infos: www.zeven.de
(Fotos: Studio Heising/Ulrike Gölner)