Unter dem Titel ‘Mensch – Musik – Maschine’ findet vom 17. bis zum 21. Mai zum zweiten Mal das ‘realtime-festival’ an verschiedenen Veranstaltungsorten in Bremen statt. ‘realtime’ ist eines der größten Festivals im Bereich der Neuen Musik in Deutschland. Die künstlerische Leitung liegt wieder bei Claudia Janet Birkholz, Interpretin für Klaviermusik des 20. und 21. Jahrhunderts, Kurzfilmproduzentin sowie Dozentin für Klavier und zeitgenössische Musik an der Hochschule für Künste Bremen.

Nach der ersten Ausgabe vor zwei Jahren wird vom 17. bis 21. Mai erneut an unterschiedlichen Orten in Bremen ein breites Spektrum an Konzerten zur modernen zeitgenössischen klassischen Musik geboten.

„Das realtime-festival möchte das Publikum auf eine faszinierende Reise in die Welt der Neuen Musik mitnehmen“, so Claudia Janet Birkholz, künstlerische Leiterin des Festivals.

Unter dem Motto ‘Mensch – Musik – Maschine’ stehen Aufführungskonzepte mit neuen auditiven und visuellen Impulsen im Mittelpunkt, bei denen auch Themen wie Zukunft und künstliche Intelligenz musikalisch, inhaltlich und visuell beleuchtet werden.

Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt, vor allem aus dem Gastland Frankreich sowie aus Deutschland setzen sich mit diesen Themen auseinander und zeigen inspirierende Umsetzungen und Spielarten.

„Mittlerweile ist die Elektronik aus dem Musikgeschehen nicht mehr wegzudenken. Und nun noch die Künstliche Intelligenz! Was kann KI und wo sind ihre Grenzen? Diesen und anderen Fragen stellen wir uns auf dem Festival“, erklärt Birkholz.

Mit dem Eröffnungskonzert am Mittwoch, den 17. Mai, um 19 Uhr startet das ‘realtime-festival’ im Sendesaal mit zwei Konzerten: Claudia Janet Birkholz und Laurenz Theinert erzeugen in ihrem ‘Pas de Deux’ mit Klavier und visual piano einen Klang-Farb-Rausch. Anschließend verzaubert Christine Ott an der Ondes Martenot (eines der ersten elektronischen Instrumente) mit Musik aus anderen Welten und Zeiten.

Laurenz Theinert und Claudia Birkholz erzeugen beim Eröffnungskonzert mit ihrem 'Pas de Deux' einen Klang-Farb-Rausch
Laurenz Theinert                                                                                                               Foto: ©Josh von Staudach

Am Donnerstag, den 18. Mai, ab 20.30 Uhr wird im Tor 40 am Güterbahnhof die Compagnie DISTORSIONS Herve Birolinis Stück ‘Exartikulations’ aufführen. Neben Schlagzeug und Kontrabass ist eine Tänzerin dabei, die in ein kinetisches Instrument verwandelt wird, mit dem ihre Bewegungen in Klang umgesetzt werden.

Am Freitag, den 19. Mai, um 18 Uhr erschafft das französische Ensemble Soundinitiative ebenfalls im Tor 40 eine ‘Whistle Town’. Dabei handelt es sich um eine Uraufführung, die in Kooperation mit dem ‘realtime-festival’  entstand und von der israelischen Komponistin Sivan Cohen Elias konzipiert wurde. Ein Ort, an dem nicht alles ist, wie es scheint!

Am selben Abend um 20 Uhr wird das Musiktheaterwerk Alan T. des französischen Star-Komponisten Pierre Jodlowski über das Leben des verfolgten queeren Mathematikers, Vaters der Computerentwicklung und der Künstlichen Intelligenz, Alan Turing, in der Shakespeare Company aufgeführt. KI-gestützte Avatare und Live-Videos inter­agieren dabei mit den Künstlerinnen und Künstlern auf der Bühne.

Das Kammerwerk, Alan T, des Starkomponisten Pierre Jodlowski in der Shakespear Company am 19.05.
Kamerwerk ‚Alan T‘ des Star-komponistern Pierre Jodlowski                                                       Foto: ©Grezesizk Mart

Das prämierte Gewinnerstück ‘SWANGATE’ des Köster-Preises 2023 wird am Sonnabend, den 20. Mai, um 20 Uhr in der Schaulust uraufgeführt. Inspiriert durch Orwell, Hitchcock und Tschaikowski hat das Gewinnerteam COCAINE HIPPOS ein Stück entwickelt, das das Motto des Festivals kon­genial umsetzt und das Publikum auf eine Reise in eine futuristische Welt mitnimmt.

Die Band Cocaine Hippos sind das Gewinnerteam der Kösterpreises 2023. Mit Geswinnerstück Swangate am 20.05. in der Schaulust
Cocaine Hippos – das Gewinnerteam des Kösterpreises 2023                                                      Foto: ©Arda Yurdusev

Mit 30.000 Euro ist der Köster-Preis einer der höchstdotierten Preise im Genre der Neuen Musik. Im Rahmen eines international ausgelobten Wettbewerbs wurde das Siegerprojekt von einer vierköpfigen hochkarätigen Jury als das beste innovative Aufführungskonzept ermittelt.

Zum Abschluss des ‘realtime-festivals’ wird am Sonntag, den 21. Mai, ab 18 Uhr das renommierte Nadar-Ensemble ein hochbrisantes Stück von Stefan Prins auf die Bühne des Schlachthofs bringen. In ‘Generation Kill’ geht es um die Auseinandersetzung zwischen Video­spielen, Kriegsführung und Manipulation, die an Game-Controllern ausgetragen werden.

Das Nadar Ensemble mit Generation Kill auf der Bühne des Schlachthofs.
Das Nadar Ensemble mit dem Stück ‚Generation Kill‘ auf der Bühne des Schlachthofs.                Foto:©Conrad Schmitz

Mit dem Auftritt der Hamburger Andi-Otto-Band um 19 Uhr im Schlachthof geht das Festival am Sonntagabend zu Ende. Hier erzeugt der selbstentwickelte Fello spannende Klänge, sobald Otto den Bogen in der Luft tanzen lässt.

Mit der Hamburger Andi-Otto-Band geht das Festival am 21.Mai im Schlachthof zu Ende
Andi Otto Trio                                                                               Foto: © Konstantin von Sichart und Antonia Lange

Neben den Konzerten finden an allen Tagen zahlreiche Workshops, Lectures und spannende Familienangebote statt.

Tiltelfoto: ©Andreas Caspri

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Das gesamte Programm inklusive Dauer der Veranstaltungen und Eintrittspreise findet sich hier. 

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