Obwohl Yoga von den meisten Menschen mit dem Praktizieren verschiedener Stellungen in Verbindung gebracht wird, bietet es weitaus mehr als nur körperliches Wohlbefinden. Je nachdem, wie weit man gehen möchte, kann Yoga zu einer kompletten Lebenseinstellung und Philosophie werden.

Bei manchen Yogis stehen Fit­ness und ein verbessertes Körpergefühl im Vordergrund. An­dere werden durch spirituelle und meditative Aspekte angezogen. Vielleicht ist es Leistungsdruck und ein Zeichen unserer Zeit, dass viele Menschen wieder zu sich finden möchten und einen Ausgleich zu ihrem hektischen Alltagsleben suchen.
Hatha Yoga ist der Ursprung der verschiedenen Yoga-Stile. Die meisten Yoga-Formen, die es heute gibt, stammen vom Hatha Yoga ab. Es ist eine klassische Herangehensweise an die Yoga-Praxis und dient oft als Grundlage, bevor eine Vertiefung eingeschlagen wird. Mit den Jahren haben sich teils skurrile Unterarten gebildet.

Bier Yoga

Hier trinkt man das Bier nicht etwa vorher zur Entspannung oder hinterher zum Durst löschen, sondern während des Yoga, gerne statt im Studio gleich direkt in der Brauerei. Für Abgehärtete gibt es Klassen mit Hochprozentigem direkt in der Brennerei. Man sollte also nicht vorschnell urteilen, wenn ein Betrunkener mit merkwürdigen Verrenkungen vor einer Bar liegt.

Bikram Yoga

Wer saunieren mag, der wird Bikram Yoga lieben. Auch unter dem Namen ‘Hot Yoga’ bekannt, wird es bei einer Raumtemperatur von 40 Grad Celsius und bei 40% Luftfeuchtigkeit praktiziert. Hierbei sollte man sich auf eine intensive Schwitz-Session mit einem starken Reinigungseffekt gefasst machen. Bikram Yoga besteht nur aus 26 Yoga-Posen, die jedoch zweimal wiederholt werden.

Vinyasa Yoga

Eine der beliebtesten Yoga-Arten. Dieser Stil ist sehr dynamisch und körperlich fordernd. Während man sich permanent in Bewegung befindet, gleitet man von der einen Pose in die nächste. Dabei wird der Atem mit jeder Bewegung synchronisiert, sodass dabei ein Fluss entsteht, der aus dem stressigen Alltag entführt.

Lachyoga

Lachyoga wirkt anders als bei anderen Yoga-Arten durch eine Kombination aus vielfältigen Lach-, Atem- und Entspannungsübungen. Dabei steht weniger die körperliche Fitness im Vordergrund als die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung und der Gruppendynamik. Das Lachen in der Gruppe soll dabei helfen, alltäglichen Herausforderungen leichter zu begegnen.

Ziegenyoga

Hier hält der Name, was er verspricht: Yoga mit Ziegen. Zwar nehmen die Vierbeiner nicht an den Übungen teil, sie sollen jedoch durch ihre Präsenz eine positive Auswirkung auf Psyche und Emotionen haben. Die Ziegen laufen dazu frei herum und erkunden die Teilnehmer, während diese regulär ihre Übungen machen – Streicheleinheiten eingeschlossen.

Gesichtsyoga

Im Alltag gibt es viele Situationen, die zum Augenbrauen verziehen und Stirn-in-Falten-legen hinreißen. Ansonsten wird den Gesichtsmuskeln kaum Beachtung geschenkt. Beim Gesichtsyoga werden verschiedene Mimiken geübt, damit dort alle Muskeln geschmeidig bleiben. Mit den Fingern werden die Muskeln dann zusätzlich noch gedehnt.

Auch Bremen ist vom Yoga-Fieber infiziert. Anlässlich des Weltyogatages (21. Juni) kamen bei Temperaturen von ungefähr 30 Grad insgesamt 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf dem Gelände des Bremer Hockey-Clubs zusammen.
Unter Anleitung des 40-jährigen Yoga-Meisters Rajesh Kumar Mishra rollten die Besucher ihre Yoga-Matten aus und trainierten eine Stunde lang gemeinsam Leib und Seele. Trotz der hohen Temperaturen stieß das Event auf durchweg positives Feedback. Besonders die Schlussentspannung schien gut anzukommen.
Einige Besucher, die bis zu dem Zeitpunkt das Geschehen von außen beobachteten, stiegen spontan in die Meditation mit ein und legten sich zu den Teilnehmern auf den aufgeheizten Kunstrasen.
RS/MR

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