Birgit Fazis, eine studierte Pädagogin, die sich als Autorin, und Sinnfluencerin einen Namen gemacht hat, träumt von einer Welt, in der weniger tatsächlich mehr bedeutet. Mit ihrer Marke ZEIT STATT ZEUG und durch ihre Bücher inspiriert sie täglich Tausende dazu, das Wesentliche neu zu entdecken. Fazis, die am bayerischen Ammersee mit ihrem Mann und ihren drei Töchtern lebt, setzt sich leidenschaftlich für eine nachhaltigere und bewusstere Lebensweise ein. BREMER-Autorin Fanny Quest führte ein exklusives Interview mit Birgit Fazis über ihr neustes Buch.
BREMER: Wie hilft das Workbook, den eigenen Haushalt neu zu
ordnen?
Birgit Fazis: Das Workbook ist eine Art Aufräum-Challenge in Buchform. Es leitet die Leser dazu an, systematisch mehr Ordnung in ihrem Zuhause und gleichzeitig auch in ihrer Innenwelt zu schaffen. Damit die Ordnung bleibt, ist es wichtig nicht nur den Haushalt neu zu ordnen, sondern auch nach Innen zu sehen. Ich nenne dies bewusste Ordnung.
Welche Veränderungen können Teilnehmer nach den zwölf Wochen erwarten?
Teilnehmer, die mit meinem Konzept aufräumen, werden hinterher nicht nur mehr Ordnung in ihren eigenen vier Wänden haben, sondern auch ein tiefes Gefühl von innerer Klarheit, Ruhe und Zufriedenheit vorfinden. Das ist es nämlich, was bewusste Ordnung uns schenkt.
Könntest du eine der 60 Tagesaufgaben beispielhaft beschreiben?
Bei den Tagesaufgaben ist es mir sehr wichtig, dass diese alltagstauglich und einfach umsetzbar sind. Der Erfolg soll hinterher deutlich sichtbar sein, das motiviert uns zum Weitermachen. Eine meiner Lieblingsaufgaben ist beispielsweise die Aufräum-Übung „15 in 15“. Dabei stellt man den Timer seines Smartphones auf 15 Minuten. Dann schnappt man sich einen Korb und sammelt bei einem Spaziergang durch sein Zuhause alles ein, das achtlos herumliegt und aufgeräumt, zurückgegeben oder entsorgt werden kann. Alte Zeitungen, leere Kaffeetassen, die Sporttasche oder die ausgeliehenen Schlittschuhe vom Nachbarskind. Diese Aufräum-Aufgabe ist kinderleicht und sorgt im Nu für mehr Ordnung.
Wie unterstützen die Checklisten und Worksheets im Workbook den Aufräumprozess?
Wer nicht immer nur Aufräumen will, sondern ein für alle Mal zu einer bewussten und nachhaltigen Ordnung finden möchte, für den ist es wichtig, tiefer in das Thema einzusteigen. Dafür sind die Worksheets gedacht. Sie helfen dabei, Antworten auf wichtige Fragen wie „Das persönliche Warum“, „Welche Routinen sind hilfreich“ oder „Wie vereinfache ich die tägliche Mahlzeitenplanung“ zu finden. Alles, was nicht nur gedacht, sondern auch aufgeschrieben wird, schafft mehr Bewusstsein und Verbindlichkeit.
Wie kann ich mich dem Aufräumen eines überwältigenden Durcheinanders nähern, ohne den Mut zu verlieren?
Indem wir auf die Macht der kleinen Schritte vertrauen. Das ist eines der größten Ordnungs-Geheimnisse, denn kleine Schritte führen mit Leichtigkeit und Spaß zum Erfolg. Während zu große Ziele nur unseren inneren Schweinehund und die Angst vor dem Versagen füttern. Wer sich jeden Tag nur ein paar Minuten Zeit nimmt, um einen kleinen Bereich in seinem Zuhause aufzuräumen, wird schnell erste Erfolge feiern können und bleibt so am Ball, auch wenn die Reise zu mehr Ordnung vielleicht ein wenig länger dauert.
Ist es sinnvoll, die Kartons von Elektronik und Haushaltsgeräten wie Handys oder Küchenmaschinen aufzubewahren?
Meine Regel: bei größeren Neuanschaffungen die Kartons vier Wochen aufbewahren und dann entsorgen. So lange dauert es in der Regel, um festzustellen ob man mit einem Gerät zufrieden ist oder eventuell von einer Rückgabe Gebrauch machen möchte. Verpackungen von kleineren Anschaffungen entsorge ich immer gleich.
Auf welche Weise trägt Aufräumen zu mehr Ruhe und Zufriedenheit bei?
Auf eine sehr große Art und Weise. Jeder von uns kennt dieses besondere Gefühl, das sich einstellt, wenn man einen Raum betritt, der frisch aufgeräumt ist. Dieses Gefühl von Ruhe und Klarheit – das ist der Zauber von bewusster Ordnung.
Welchen Tipp gibst du jemandem, der Schwierigkeiten hat, sich von Dingen zu trennen?
Loslassen ist nicht immer einfach, weil wir Menschen von Natur aus zum Festhalten gemacht sind. Das Bedürfnis an Dingen, Menschen und Gewohnheiten festzuhalten ist ein urmenschliches Verlangen und sollte uns einst vor Gefahren und Verlust beschützen. Die gute Nachricht: Loslassen kann man üben und trainieren wie einen Muskel. Wir denken immer, wenn wir loslassen, verlieren wir etwas, dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Wer loslässt, hat beide Hände frei.
Was genau versteht man unter überflüssigen Zeiträubern und wie identifiziere ich sie?
Überflüssige Zeiträuber ist alles, was unsere Aufmerksamkeit wie ein Magnet an sich reißt und eigentlich nicht wirklich relevant für einen gelingenden Alltag ist, beispielsweise zu viel Zeit am Handy, das Zeug um uns herum oder schlechte Gewohnheiten.
Hast du einen Wunsch?
Ich wünsche mir, dass möglichst viele Menschen sich auf den Weg in ein aufgeräumtes Leben machen, denn diese Reise ist absolut wunderbar und bringt einen immer zu sich selbst und zu den großen Fragen des Lebens zurück: Wer will ich in dieser Welt sein? Wie möchte ich leben? Was gehört zu mir und was nicht?
Hast du ein Lebensmotto?
Ich mag es, wenn’s leicht ist. Und wenn’s nicht leicht ist, dann suche ich immer einen Weg, wie es leichter gehen kann. Das ist beim Aufräumen so und überall anders auch.
Fanny Quest
Das offizielle Workbook zur ZEIT STATT ZEUG Aufräum-Challenge, bekannt von @zeit_statt_zeug auf Instagram, bietet einen innovativen Ordnungs-Coach in Buchform. Es richtet sich an alle, die ihr Zuhause und ihren Alltag neu ordnen möchten, um sich von unnötigen Dingen und Zeiträubern zu befreien. Das Ziel: einen klaren Blick gewinnen und mehr Zeit für das Wesentliche im Leben haben. Innerhalb von zwölf Wochen führt das Buch so zu mehr Ruhe, Zufriedenheit und Ordnung, sowohl im Inneren als auch in der äußeren Umgebung. Mit 60 inspirierenden und leicht umsetzbaren Tagesaufgaben sowie praktischen Checklisten und Worksheets ist dieses Workbook der perfekte Begleiter für alle, die sich nach einem geordneteren Leben sehnen.
(Foto: Birgit Fazis/Pexels)