An einem Donnerstagabend entscheiden wir uns zu einem kulinarischen Besuch des Tabak-Quartiers in Woltmershausen und kehren ins Justus ein. Das Motto des urbanen Wirtshauses: leckere, ehrliche Küche für jeden ohne viel Schnick-Schnack. Die mediterrane Alpenküche, bei der Tradtition auf Moderne trifft, spannt mit ihren Köstlichkeiten einen Bogen quer über die Alpen – von der italienischen Küche über Österreich und die Schweiz bis nach Deutschland. Ein gelungener Mix, der ein harmonisches Gesamtkonzept ergibt.

Justus
Justus

Gleich am Eingang werden wir freundlich empfangen und zu unserem Tisch begleitet, von dem wir einen tollen Blick über das ganze Lokal haben.
Das ehemalige Papierlager, in dem sich das Restaurant befindet, strahlt eine warme einladende Atmosphäre aus. Dazu trägt auch der gläserne Kamin am Eingang bei, in dem die Flammen hinter Glas lodern. Die Einrichtung ist – passend zur Lokalität – im Industrial Design gehalten. Robustes Holz trifft auf dunkles Metall. Ergänzt wird das Mobiliar durch klassische Chesterfield-Sofas. Etliche Kerzen erleuchten die Plätze an den Tischen, raffiniert gestaltete Lampen sorgen für dezentes Licht. Die schwarz gestrichene Decke, an der bewusst die dort befindlichen Rohre und Leitungen sichtbar gelassen wurden, verleiht dem Justus eine zusätzliche Gemütlichkeit. Wer genau hinhört, bemerkt im Hintergrund Hits aus den 80ern.
Die Küche ist riesig – und offen. Etliche Köche wirbeln dort herum und bereiten das Essen für die Gäste zu.
Das Konzept kommt gut an – innerhalb kürzester Zeit füllt sich der Laden mit seinen 200 Sitzplätzen bis fast auf den letzten Tisch. Auf der geräumigen Terrasse vor dem Lokal können noch weitere 120 Menschen Platz nehmen.
Bei einem Blick über die Speisekarte, die untere anderem Vegi und Pasta, Spargel, Schnitzel, Leberkäse, Backhähnchen, Fleischpflanzerl Burger, Brizza und Pinsa anbietet, entdecken wir Paul-Alexander Völcker, den kreativen Kopf und Geschäftsführer des Justus – er bereichert mit der Q 1 Gastronomie diverse kulinarische Hotspots der Hansestadt. Unter seiner Federführung werden beispielsweise das Riva und das Deck 20 in der Überseestadt, die Q1 Kitchen & Bar in der City und im Tabakquartier die Foodbox, das Heizwerk und eben das Justus betrieben.

Kreativer Kopf & Geschäftsführer Paul-Alexander Völcker
Geschäftsführer Paul-Alexander Völcker

Wir nutzen die Gelegenheit, um ihm ein paar Fragen zu stellen. Was das beliebteste Gericht im Justus ist, wollen wir wissen.
„Die Nummer ein ist das Wiener Schnitzel (aus Kalbfleisch) aber auch das Schweineschnitzel wird super angenommen.“ Auch die Schweinshaxe sei sehr beliebt und die Pinsa komme ebenfalls super an. Ein weiteres Highlight, das quasi Alleinstellungsmerkmal besitzt, ist die ‘Brizza’ – das ist eine Brezelpizza, die eigens für das Justus entwickelt wurde.

Besonders gut gefällt Völcker die Verbindung aus Kultur und Gastronomie im Tabakquartier. Die Bremer Philharmoniker, das Zentrum für Kunst und das Boulevardtheater Bremen locken Kulturbegeisterte in das Quartier – sowohl vor als auch nach den Veranstaltungen kehren die Menschen gern im Justus ein, um etwas Leckeres zu essen.
Auch einen Mittagstisch bietet das Justus an, der sehr gut angenommen wird. Mit Gerichten um die zehn Euro kann man es sich in der Mittagspause kulinarisch gut gehen lassen.

Justus
Justus

Heizwerk Event Space

In der offenen Küche vom Justus befindet sich zudem eine Produktkionsecke, in der die Speisen für das Heizwerk Event Space zubereitet werden, erzählt Völcker uns. Die Location im urbanen Industrial Look direkt hinter dem Justus hat eine Gesamtfläche von 650 Quadratmetern und zeugt mit jeder Pore von ihrem industriellen Hintergrund als größte Zigarettenfabrik Europas – große Kessel, sichtbare Rohrsysteme, unbehandelte Wände und der Originalboden unterstreichen den industriellen Charme der Eventfläche, die sich in zwei Säle aufteilt und bis zu 350 Gäste empfangen kann.

Heizwerk
Heizwerk Event Space

FOODBOX

Zum Lunch oder zur Coffee Break kann man sich auch hervorragend in der FOODBOX treffen. Die Küche zieht alle Register der Streetfood Trends – vom saftigen Burger mit Jackfruit im gebuttertem Brioche-Brötchen über Fritten-Chips mit ausgefallenen Toppings, der hausgemachten Pusdorf Bulette auf die Hand bis zum exotischen Chicken-Curry mit Reis oder zur „einfachen“ Stulle im FOODBOX-Stil. Und wer die Fritten in der FOODBOX einmal probiert hat, der bekommt den direkten Beweis geliefert, dass Essen einen gewissen Suchtfaktor entfalten kann.

Justus//Foodbox
Foodbox

After Work Experience ‘Nachtschicht’

Weil die Location Tabakquartier so einzigartig ist und so gut angenommen wird, hat sich Paul-Alexander Völcker noch etwas Neues ausgedacht. – In der FOODBOX werden bald After-Work-Experiences stattfinden – in der sogenannten ‘Nachtschicht’ gibt es von DJ Frank Koopman ordentlich was auf die Ohren. Dazu wird es einen kulinarischen Mix aus allen Küchen der Q1 Gastro geben – unter anderem Schmankerl aus der Alpenküche des Justus, asiatisch Angehauchtes und Spare Ribs aus dem Q1, geschmorte Ochsenbäckchen aus dem Riva. Geplant sind erst einmal ein Event vor den Sommerferien und zwei danach. Außerdem werden, in Anlehnung an den historischen Ursprung des Quartiers, Zigarrendreher organisiert, die den edlen Rauchgenuss live vor Ort herstellen.

Köstliches für Leib und Seele

Jana Stieglitz und Ursula Thoss// Bedienung Justus
Jana Stieglitz und Ursula Thoß

Nachdem Paul-Alexander Völcker sich verabschiedet hat, kommt unser Essen auf den Tisch. Ich habe mich für den im Bierteig gebackenen Backfisch mit Gurken-Schmandsalat und hausgemachter Remouladensauce entschieden. Anstelle der knusprigen Kartoffelwürfel möchte ich Pommes haben. Dieser Sonderwunsch ist gar kein Problem. Das Essen kommt heiß auf den Tisch und duftet geradezu köstlich. Die Portion ist üppig, der Fisch auf den Punkt gebacken und die Pommes sind herrlich knusprig. Nachdem mein Teller leer ist, bin ich nicht nur satt, sondern auch glücklich. Meine Begleitung wählt eine Pinsa Serrano mit Schmand, Rucola, Mozzarella, Serrano-Schinken und Cherrytomaten. Auch er ist überaus angetan. Weil unsere Hauptgerichte so köstlich waren, entscheiden wir uns, noch ein Dessert zu nehmen.

Stefan Schilling Küchendirektor mitMatthias Hartmann und Nico Haschke
Stefan Schilling Küchendirektor mit Matthias Hartmann und Nico Haschke

Meine Begleitung nimmt den Kaiserschmarrn mit Staubzucker, Mandeln und Rosinen in Butter gebacken mit Apfelmus und Vanille-Eis. Ich entscheide mich für den ‘Schoko-Gipfel’ aus Schokoladeneis, Schokoküchlein, Zartbittermousse und Fleckchen aus weißer Schokolade.
Danach sind wir uns beide einig – wir haben in gemütlich-urbanem Ambiente köstlich gespeist und werden uns diesen Abend noch lange auf der Zunge zergehen lassen.

Regina Gross

Öffnungszeiten:
Justus: Mo – Fr 12-14.30 Uhr, Di – So 17 – 22 Uhr
Food Box: Mo – Do 11.30 – 14.30 Uhr
Tabak-Quartier, Woltmershausen
weitere Infos: www.justus-bremen.de

Afterwork Experience
Afterwork Experience im TabakQuartier

(Fotos: Lothar Bienkowski//karlis.studio)

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