Im Bremer Norden in einem der schönsten Parks Bremens gelegen, bietet das Restaurant Kränholm in Knoops Park in St. Magnus seinen Besuchern kulinarische Genüsse der besonderen Art. Selbst bezeichnet es seine Küche schlicht als ‘Neue Bremer Landhausküche’.

Kunst in den Innenräumen | Foto: Kränholm
Kunst in den Innenräumen | Foto: Kränholm

Wer sich bei einem Besuch in Bremen Nord von der Schönheit des Knoops Park verzaubern lassen hat, der könnte überlegen, direkt im Anschluss daran im Kränholm einzukehren, um dort für sein leibliches Wohl zu sorgen und Zunge und Magen zu betören.
Gelegen in einem Fachwerkhaus des Gebäudeensembles Kränholm befindet sich das Restaurant Kränholm. Wer jetzt denkt, das alte Niedersachsenhaus sieht von innen genauso gediegen aus wie von außen, der irrt. Schon beim Hineingehen wird deutlich, dass hier architektonische Profis am Werk waren, die ein Ambiente erschaffen haben, das einen fast glauben lässt, man befinde sich im Eingangsbereich eines Kunstmuseums – eines sehr gemütlichen Kunstmuseums, das auch Speisen anbietet.
Bevor man in den Restaurantbereich kommt, kann man sich rechts neben dem Eingang im Loungebereich niederlassen und dort schon die dargebotene Kunst bestaunen, die sich weithin im gesamten Restaurant befindet.

Da es bereits kurz nach acht an diesem Abend ist und uns der Hunger treibt, gehen wir direkt durch zum Restaurantbereich, der mit seinem Interieur, das in Taupe- und Brauntönen gehalten ist und in dem Eichenholztische mit behaglichen lederbezogenen Stühlen stehen, anmutet wie ein großes Wohnzimmer. Das Restaurant ist gut besucht und kaum ein Tisch ist noch frei. Der aufmerksame Kellner verschafft uns dennoch einen gerade frei gewordenen Topplatz mitten im Raum, von dem aus wir die gesamte Atmosphäre auf uns wirken lassen können. In unmittelbarer Nähe steht der mit Spirituosen gut gefüllte Digestifwagen, der durch seine aufwendige Gestaltung für sich genommen schon ein Kunstwerk und eine Augenfreude gleichermaßen ist.

Geschäftsführer Ingmar Meyerholz und Betriebsleiter Christopher Ernst (v. l.) | Foto: Ines Agoropoulos
Geschäftsführer Ingmar Meyerholz und Betriebsleiter Christopher Ernst (v. l.) | Foto: Ines Agoropoulos

Die Speisekarte ist übersichtlich. Vorspeisen gibt es sowohl für Fleisch- und Fischliebhaber als auch für Vegetarier. Die Hauptspeisen kann man entweder im ‘Jospergrill’ zubereiten lassen, einer Kombination aus Grill und Backofen, oder man wählt aus den ‘Lieblingsgerichten der Köche’, die monatlich wechseln.
Wir bestellen frische Bandnudeln in einer Weißwein-Buttersauce mit pikant geschmortem Hokkaido-Kürbis und Grana Padano für 18 Euro mit einem Rhabarbersaft von Klindworth für 3,70 Euro und das Filet vom isländischen Lengfisch in einer Limetten-Chili-Espuma mit Gurkenragout auf Sepia Risotto für 22 Euro mit einem Glas Grauburgunder ‘eins zu eins’ von Diehl für 8,50 Euro. Während wir auf unser Essen warten, bekommen wir eine Schale mit selbstgebackenen Ciabat­tabrotstücken gereicht. Der auf dem sepiagefärbtem Risotto gebettete Lengfisch hat eine leicht gebräunte Kruste, die mit Salatklee garniert ist und wird umgeben vom Gurkenragout mit dem Limetten-Schaum.

Schon die erste Gabel mit Risotto und Gurkenragout betört die Geschmacksknospen und der Lengfisch, der mit einem Hauch Kokos versehen ist, ergänzt das Gaumenerlebnis auf grandiose Art. Die Komposition ist auf den Punkt gewürzt und bedarf keiner Ergänzung.
Obwohl das Gericht auf den ersten Blick nicht unbedingt üppig anmutet, ist der Magen danach gut gesättigt.
Die Bandnudeln meines Begleiters sind hausgemacht und sind umgeben von Kürbisstücken und der geschäumten Weißweinbuttersauce.
Auch meine Begleitung ist sichtlich angetan von der Speisewahl, die allerdings um einiges pikanter gewürzt ist als der Lengfisch, aber dennoch köstlich abgestimmt ist.
Wir entschließen uns, das Essen mit einem Dessert abzuschließen und wählen Crème Brulée von der Tonkabohne mit Orangensorbet und Pistazienkrokant sowie ‘Schwarzwälder Kirsch wie man es nicht kennt’.
Auf dem Schwarzwälder Kirschteller befinden sich ein Stück Schokotarte aus belgischer Callebaut-Schokolade, garniert mit einer Quarkmousse, in der köstliche Krokanträdchen stecken. Das Kirschgelee ist geeist und ergänzt das Dessertensemble perfekt.
Die Crème Brulée kommt üppig in einer großen Schale, hat, wie es sich gehört, eine gut gebräunte Karamellkruste und wird begleitet von einer weiteren Schale, in der sich die Eiskugel befindet. Auch meinem Begleiter schmeckt das Dessert sichtlich, das zügigst verspeist ist.

Hell und freundlich | Foto: L. Bienkowski
Hell und freundlich | Foto: L. Bienkowski

Der Service ist sehr aufmerksam, zuvorkommend und präsent. Es wird hochprofessionell gearbeitet und dennoch bleibt Zeit für kleine Scherze nebenbei, die die Wohlfühlatmosphäre unterstreichen.
Die Lage des Kränholm direkt am Knoops Park in St. Magnus Auf dem Hohen Ufer könnte für ein Restaurant schöner nicht sein. Ein großzügiger Parkplatz befindet sich direkt nebenan. Außer dem hervorragenden Essen wird einiges für das kunstaffine Auge geboten – neben Gemälden an den Wänden sind im Restaurantbereich auch Skulpturen und Plastiken zu sehen. Durch die bodentiefen Fenster des Restaurants kann man direkt in den Skulpturengarten schauen und den Blick dort verweilen lassen.

Geöffnet ist das Restaurant ganzjährig von Mittwoch bis Sonntag, von 12 bis 15 Uhr und ab 18 Uhr, die Küchenzeiten sind von 12 bis 14.30 Uhr und von 18 bis 21.30 Uhr.
Insgesamt zahlen wir 68,20 Euro und bekommen dafür einen kulinarischen Genuss der ganz besonderen Art.

Regina Gross

(Fotos: L. Bienkowski/Ines Agoropoulos)

Kränholm, Auf dem Hohen Ufer 35, 28759 Bremen, Mi-So 12-15 Uhr und ab 18 Uhr, weitere Infos unter www.kraenholm.de

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