Nachdem uns zu Ohren gekommen ist, dass das Büntes durch ein neues Lokal ersetzt worden war, mussten wir uns davon überzeugen, was es mit dem tierischen Namen auf sich hat.
Das ehemalige Büntes Biercafé, welches nun durch das neue charmante Bistro „Ziege“ abgelöst wurde, wirkt erst einmal ziemlich unscheinbar, da sich auf den ersten Blick, bis auf das Logo draußen, nicht viel verändert hat. Doch der Schein trügt.
Neben kleinen Veränderungen im Innenraum, anhand von großen goldgerahmten Spiegeln und historischen Schwarz-Weiß-Aufnahmen aus dem Viertel, hat sich nicht nur der Name geändert, sondern auch der Geschäftsführer und das Konzept – eben ein ganz neues Bistro in bekannter Atmosphäre.
Gleich geblieben sind die aufregend tiefgrünen Wände, kombiniert mit tropfenförmigen Jugendstiellampen sowie der faszinierende Panoramaausblick über das Viertel und direktem Blick in die Helenenstraße. Mit schönstem Panorama und französischem Flair, wie im Pariser Montmartre, kann man in der Ziege am Wochenende und an Feiertagen bis 16 Uhr frühstücken. Ideal also für Langschläfer!
Wir werden sehr freundlich begrüßt und suchen uns einen Platz im oberen Raum des Bistros. Die großen Fensterfronten und die zur Mittagszeit hinein scheinende Sonne sorgen für eine helle Atmosphäre bei der wir gleichzeitig das frühlingshafte Wetter genießen können, ohne draußen frieren zu müssen. Die beliebten Plätze direkt am Fenster sind leider belegt, also setzen wir uns auf die Bank, von der aus wir einen guten Blick durch den ganzen Raum und hinaus auf die Straße und das Treiben im Viertel haben.
Die Speisekarte ist sehr übersichtlich gestaltet und passt farblich perfekt zu den tiefgrünen Wänden. Neben verschiedenen Kaffee- und Tee-Spezialitäten wird eine große Frühstücksauswahl angeboten sowie einige warme Speisen wie Flammkuchen, frische Pasta, Ofengerichte, Salate, Kleinigkeiten und Desserts.
Meine Begleitung entscheidet sich für den Ziege’s Flammkuchen, bestrichen mit würziger Cremé fraiche und mit Ziegenkäse, Feigen, Rosmarin und Zwiebeln belegt, dazu eine Fritz Limo Melone. Ich wähle die Tagliarini „Ziege“ – frische Pasta mit Ziegenkäse, Feigen und Rucola. Dazu bestelle ich mir einen Bio Passionsfrucht-Apfel-Tee.
Den Flammkuchen beschreibt meine Begleitung als sehr ungewöhnlich. Ziegenkäse muss man mögen, doch dann ist der Flammkuchen ein echter Hit. Der Boden ist angenehm dünn, wie es sich gehört und der Ziegenkäse zerfließt leicht und macht das ganze sehr cremig. Mit Salz und Pfeffer darf nach Belieben nachgewürzt werden.
Der Bio Passionsfrucht-Apfel-Tee schmeckt sehr angenehm und das Teeangebot spricht mich mit spektakulären Sorten, wie Hibiskus-Rote Bete, als experimentierfreudigen Teeliebhaber natürlich sehr an. Die frische Pasta mit dem Ziegenkäse und den Feigen wurde mit extra Parmesan serviert und war geschmacklich sehr aufregend. Die süßen Feigen runden den milden Geschmack des Ziegenkäses gut ab, der sich cremig mit den Nudeln vermischt hat. Der Rucola sorgt dabei für zusätzliche Frische.
Der Service war sehr zuvorkommend. Wir wurden freundlich bedient und wir mussten nicht lange auf unsere Speisen warten. Das Essen war warm und im Gegensatz zu unserem Besuch in Büntes Biercafé im letzten Jahr, haben wir direkt die richtigen Speisen bekommen.
Für beide Gerichte und zwei Getränke haben wir einen Preis von 22,10 Euro bezahlt. Mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis sind wir also sehr zufrieden. Dazu wurden ordentlich Sonnenstrahlen getankt und mit dem Ausblick über das Treiben im Viertel wurden wir gut unterhalten.
Lorena Herrmann
Ziege, Vor dem Steintor 56, Fon: 79469966, geöffnet täglich ab 9 Uhr bis open End, Frühstückszeiten Sa, So & Feiertage von 9 Uhr bis 16 Uhr.