Die neue Zusatzausstellung im Universum Bremen vermittelt mit interaktiven Exponaten, wie die Qualität wissenschaftlicher Aussagen und Veröffentlichungen besser abgeschätzt werden kann.

In einer Zeit, in denen Pseudowissenschaften und Fake News allgegenwärtig sind, ist es wichtiger denn je, sie unter ihrem Deckmantel erkennen zu können. Dafür ist es notwendig zu wissen, wie Prozesse innerhalb der Wissenschaft ablaufen. Bereits bei der Planung und Durchführung eines Experimentes gibt es einiges zu beachten, damit es unabhängig von Personen, Ort und Zeit immer dasselbe Ergebnis liefert.

Am ‘Chaospendel’ etwa kann man sehen, wie schon die kleins­ten Veränderungen beim Start die beiden in ihrer Bauweise identischen Pendel bei jedem Wiederholungsversuch unterschiedlich schwingen lassen. Am Exponat ‘Farbvergleich’ wird deutlich, wie unterschiedlich Menschen Farben wahrnehmen und warum sie deswegen eigentlich schlechte Beobachter sind. Hier sollen Besucherinnen und Besucher die Farbregler einer Lampe so einstellen, dass eine vorgegebene Farbe er­scheint. Dabei entscheiden sich verschiedene Leute für unterschiedliche Reglereinstellungen, denn die Farbwahrnehmung von Menschen ist nicht bei allen gleich, sondern sehr individuell ausgeprägt.

Beim Interpretieren von Versuchsergebnissen muss schluss­endlich darauf geachtet werden, dass die erhobenen Daten auch wirklich repräsentativ sind. Wenn man eine Vielzahl von Kurvenvendiagrammen verschiedener Datensätze miteinander vergleicht, fällt schnell auf, dass manche zwar einen ähnlichen Verlauf haben, aber nicht zwingend Einfluss aufeinander haben müssen. Der Graph für den Konsum von Margarine etwa ist dem der Scheidungsrate von Paaren sehr ähnlich. Dass es einen logischen Zusammenhang zwischen beiden gibt, würden die meisten Menschen aber zu Recht eher bezweifeln.

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(Foto: Universum Bremen)

Vom 22. Januar bis zum 3. Mai im Universum Bremen

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