Diese Local Heroes wissen, wie man gute Laune versprüht. Stets tanzbar und von hoffnungsvollen Texten geprägt, betiteln sie das, was sie machen als Akustik-Pop-Punk. Dieses Jahr sind sie das erste Mal auf eigener Deutschlandtour.

VON GRAMBUSCH’, das sind: Jendrik und Patrick mit Gitarre und Gesang, Miron mit Bass und Gesang und Yannick am Schlagzeug. 2019 gründete sich die Bremer Band, nachdem Songwriter Jendrik das erste Album ‘2 Idiome – 1 Gedanke’ im Alleingang produzierte. Schnell wurde ihm klar, dass er ein volles Ensemble für die Musik braucht und ähnlich wie bei einem Kettenbrief vervollständigte sich die Gruppe. Danach ging es mit zahlreichen Festivalauftritten und Soloshows schnell nach oben.

Die Songs sind mitreißend, laden zum Singen sein, kommen oft mit einer Prise Humor, können aber auch mal nachdenklich klingen. Mittlerweile veröffentlichten die Gute-Laune-Versprüher das zweite Album ‘Um Kopf und Kragen’ (2021) und die EP ‘Licht x Schatten’ (2023), die auf Vinyl erschien.

VON GRAMBUSCH
VON GRAMBUSCH

Ihr Jahresabschlusskonzert spielt die Band im Tower. Support-Acts sind die Singer-Songwriterin Ellen Atwood und ‘GRUNDHASS’ mit Akustik-Punk. Der BREMER sprach mit Jendrik von ‘VON GRAMBUSCH’ über die größten Band-Erfolge, Hoffnung und Zukunftspläne.

BREMER: Ihr beschreibt Eure Musik als eine, die „vorangeht und Hoffnung macht”. Auf was denn und warum brauchen wir Hoffnung?

Jendrik: Wenn man sich die letzten Jahre im Zeitraffer anschaut und die momentane Lage in jeglicher Hinsicht betrachtet, ist es eine vielleicht etwas naive Hoffnung darauf, dass alles besser wird. Und da kommen unsere Songs wie ‘Noch lauter’ oder ‘Legenden & Trompeten’ manchmal genau richtig. Um es zu zitieren: „Vielleicht für einen Abend, zählt einfach nur die Musik.” Aber auch, wenn unsere Musik im ersten Moment unbeschwert und fröhlich klingt, verarbeiten wir in den Texten Themen, die uns momentan alle beschäftigen. Mit unserem Lied ‘Weil ich es nicht versteh’, haben wir zum Beispiel die Organisation ‘HateAid’ unterstützt, die sich gegen Hass im Netz einsetzt und Betroffenen hilft.

Wie entstehen denn Eure Texte?

Gefühlt läuft das bei jedem Song anders. Aber meistens kommt jemand mit einer Idee auf Gitarre, Bass oder sogar einer Gesangs-Melodie um die Ecke und dann basteln wir zusammen daran. Manchmal gibt es schon sehr weit ausgearbeitete Ideen, welche dann im Proberaum noch geändert und/oder ergänzt werden. Für die nächsten Songs wollen wir diesmal alles von der Pike auf im Proberaum zusammenschreiben.

Dieses Jahr wart bzw. seid Ihr auf Eurer ersten eigenen Deutschlandtour und auf zahlreichen Festivals vertreten. Wie vereinbart Ihr das mit Eurem Alltag?

Diese Frage stellen wir uns manchmal auch. Wir sind alle nach wie vor berufstätig und teilweise schon Familienväter. Aber es klappt! Wir reden sehr viel, kennen unsere Abwesenheiten und biegen das dann im Privatleben oft mal so hin, dass man doch ein Konzert oder Festival mehr spielen kann.

Was verbucht Ihr bisher als Euren größten Erfolg?

Da könnte man so viel aufzählen. Die Support-Tour mit der Band ‘Versengold’ im letzten Jahr, die vielen tollen Festivals, die wir dieses und letztes Jahr spielen durften, die eigene EP auf Vinyl zu haben und natürlich das erste Mal eine eigene Tour zu spielen. Aber was wahrscheinlich bei jeder Bremer Band recht weit oben auf der Bucket-List steht, ist, im Pier 2 zu spielen. Das konnten wir letztes Jahr abhaken und ist bis heute für uns alle etwas Besonderes.

Wovon träumt Ihr für die Zukunft?

Wir sind sehr glücklich darüber, wie es momentan läuft. Der Traum wäre, dass das einfach alles noch ein bisschen größer wird. Heißt: Mehr Zuhörerinnen und Zuhörer, mehr Besucher­innen und Besucher auf den Konzerten. Und vielleicht träumen wir auch noch davon, in naher Zukunft ein ganzes Album mit neuer Musik auf Vinyl zu haben.

Chantal Moll

Am 29. Dezember um 19 Uhr, Tower

(Foto: Tina Kloester)

Vorheriger ArtikelKarin Kuschik im Interview
Nächster ArtikelParshad Esmaeili