In immer mehr Gärten und von vielen Balkonen winken derzeit die Hochbeete in verschiedensten Formen und Variationen. Die zahlreichen Vorteile dieser Beete erklären den Trend.

Die Gartenarbeit wird zum einen durch das Wegfallen des lästigen Bückens aufgrund der Höhe des Beetes von bis zu einem Meter erleichtert, zum anderen sind die Pflanzen vor Nagetieren und Ungeziefer geschützt, die die Ernte über Nacht zunichtemachen können. Hierdurch sinkt auch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Ein weiteres Plus ist die Temperatur, denn diese liegt durchschnittlich mit rund sechs Prozent über dem von herkömmlichen Flachbeeten.
Neben Hängetöpfen können in Hochbeeten auch Rank- und Kletterpflanzen untergebracht werden, denn die Ränder des Beetes sind ideal für Pflanzen, die stets mehr Platz benötigen als der Topf es hergibt.

Bauen nach eigenem Maß und Geschmack

Wer auch Interesse an einem Hochbeet hat, kann dieses am besten selber bauen. So kann man die vorhandenen Platzverhältnisse genau beachten und vor allem die eigenen Wünsche berücksichtigen. Dies erfordert nur ein wenig handwerkliches Geschick und Spaß bei der Sache.

Vor dem Bau müssen vor allem drei Fragen geklärt werden: die des gewünschten Materials, der unterzubringenden Pflanzen und der Standort für das Beet.
Während mobile Hochbeete zumeist aus Kunststoffen oder Metall sind, werden die festinstallierten Pflanzenbehälter aus Betonplatten, Rasengittersteinen oder Holz gefertigt. Die Beete aus Holz sind die beliebtesten, denn sie passen in fast jeden Garten und auf jeden Balkon. Geeignete Hölzer sind Lärche, Douglasie sowie Weichhölzer wie Kiefer. Beachtet werden muss, dass vor allem bei einem geplanten Anbau von Verzehrpflanzen sowie Gemüse unbehandeltes Holz verwendet werden sollte.

Die inneren Werte

Der Innenraum des Beetes sollte bestenfalls mit einer Teichfolie ausgeschlagen werden. Denn so werden vor allem Holzrahmen vor Feuchtigkeit geschützt und die Pflanzen haben stets einen idealen Wasservorrat. Neben Teichfolie eignet sich Noppenfolie. Diese hat den Vorteil, dass sie im Gegensatz zu herkömmlicher Teichfolie frei von schädlichen Weichmachern ist. Zudem ist die Noppenfolie gut für die Drainage, denn überschüssiges Wasser wird über die Beetwände abgeleitet.

Beim Zusammenbau müssen Edelstahlschrauben verwendet werden. Diese rosten nicht, weshalb es jederzeit möglich ist, eventuell morsche Planken des Beetes fix auszutauschen.
Bei der Befüllung sollten mithin einige Faktoren berücksichtigt werden, um eine gute Durchlüftung zu gewährleisten und Staunässe zu verhindern.

Für den Standort sollte ein sonniger Fleck in Nord-Süd-Ausrichtung gewählt werden. Um eine ideale Wasserverteilung im Beet zu gewährleisten, sollte zudem der Untergrund ebenmäßig sein. Wer das Hochbeet für den Balkon baut, sollte über Rollen nachdenken, da sich das Beet dann schnell von einem Ort zum anderen bewegen lässt.

Bepflanzung

Das Beet kann mit Gemüse, Kräutern und Blumen ganz nach Geschmack bepflanzt werden. Es ist jedoch wichtig, richtig zu bepflanzen, um die typisch hohe Nährstoffkonzentration in Hochbeeten zu erhalten. Im ersten Jahr nach der Bepflanzung sollte idealerweise auf Starkzehrer zurückgegriffen werden. Diese Pflanzen benötigen einen hohen Bedarf an Nährstoffen. Zu ihnen gehören beispielsweise Zucchini, Lauch und Gurken. Wer lieber Blumen haben möchte, sollte Sonnenblumen oder Geranien pflanzen.

Nach dem ersten oder zweiten Jahr ist auf Mittel- und Schwachzehrer zurückzugreifen. Diese benötigen einen geringeren Nährstoffgehalt als die Starkzehrer. Denn durch den Verbrauch der Nährstoffe sinkt logischerweise der Nährstoffgehalt des Bodens. Wer somit nach drei Jahren Geranien oder Gurken im Hochbeet pflanzt, wird damit nur wenig Erfolg haben.

Ansonsten sind der Fantasie bei der Bepflanzung keine Grenzen gesetzt: So können bereits vorgezogene Pflanzen oder Samen eingesetzt werden. Wer bei Essgemüse auf der sicheren Seite sein will, sollte die Pflanzen selber säen. Denn nur so kann wirklich sichergestellt werden, dass die Gemüsepflanze nicht schon Pestiziden ausgesetzt war.

Auf Mischkulturen­ achten

Um jährlich einen großen Ertrag zu sichern, sind Mischkulturen für den Boden ideal. Es gibt viele Pflanzen, die sich gegenseitig im Wachstum stärken. Beispielsweise vertragen sich Basilikum und Gurken hervorragend, während Knoblauch und jegliche Kohlarten sich nicht vertragen.
Bei Kräutern ist auf weniger zu achten als bei anderen Pflanzen. Denn vielen kommt es nicht auf eine besonders hohe Nährstoffkonzentration an. Zu den gut gedeihenden Kräutern in nährstoffarmen Böden gehören Thy­mian, Rosmarin und Salbei.

Wer sich für ein Hochbeet interessiert, dem wird die Zeit für den Bau und die Befüllung durch die fast immer ausgiebige Ernte wettgemacht.
MR

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