Luisa Carla Hartmann, Diplom-Psychologin und Astrologin, verbindet in ihrer Berliner Praxis psychologisches Verständnis mit astrologischer Intuition. Ihre Artikel für Online-Magazine, Beiträge in Podcasts und ihr Blog zu astrologischen Themen sind geprägt von ihrer langjährigen Erfahrung. Mit ihrer Arbeit möchte sie ihren Lesern und Klienten helfen, sich selbst zu verstehen und persönlich zu wachsen. In ihrem neusten Buch teilt sie Einsichten und Tipps, wie man die Sterne für die eigene Lebensgestaltung nutzen kann. BREMER-Autorin Fanny Quest führte mit ihr ein exklusives Interview über die praktische Anwendung der Astrologie.

BREMER: Wie kamst du dazu dich mit Astrologie zu beschäftigen?

Luisa Carla Hartmann: Mein Vater hat mir, schon seit ich ein Kind war, immer wieder verschiedene Geschenke zum Thema Sterne und Astronomie gemacht. Zum Beispiel eine Leuchtkugel, mit der man den Sternenhimmel an die Zimmerdecke projizieren konnte. Damit lag er genau richtig bei mir – ich habe diese Sachen geliebt und fand sie schon damals magisch. Zur Astrologie bin ich dann aber erst mit 21 Jahren gekommen. Tatsächlich war auch hier mein Vater der Auslöser. Er hat mir zum Geburtstag eine schriftliche astrologische Persönlichkeitsanalyse geschenkt. Ich fand das so faszinierend, war aber auch ziemlich skeptisch. Vieles traf zu, einiges aber auch nicht. Ich wollte das unbedingt tiefer verstehen und bin seitdem langsam aber konstant immer tiefer in die Welt der Astrologie eingetaucht. Aber erst mit 34 habe ich dann eine professionelle Astrologieausbildung gemacht und dann hat es mich ganz und gar gepackt.

Welche Informationen braucht man, um ein persönliches Horoskop zu erstellen?

Man braucht natürlich seinen Geburtstag, seinen Geburtsort und ganz wichtig: die genaue, beim Standesamt erfragbare Geburtszeit. Beispielsweise: 12.9.1984 um 14:18 Uhr in Berlin

Inwiefern unterstützt sie uns dabei, ungelebte Talente zu entfalten? Wieso stehen Sterne in Verbindung mit unseren Ängsten, Sehnsüchten und Potenzialen?

Das Horoskop, unser persönlicher kosmischer Fingerabdruck, versteht die Astrologie als Spiegel des Innerseelischen, also auch von Verdrängtem, Chancen, Potenzialen und Konfliktthemen. Eine klassische (Be-)Wertung der Horoskopkonstellationen im Sinne einer Einteilung in gute und schlechte Konstellationen findet hierbei nicht statt.

Ich finde es total hilfreich, durch die Analyse des Horoskops klarer zu erkennen und wahrzunehmen, welche ungelebten Schätze und Fähigkeiten in uns schlummern. Die Astrologie er­mutigt uns, unsere Potenziale zu leben und unsere Talente auszuschöpfen. Mir hat das auf jeden Fall sehr geholfen, innere Blockaden und Versagensängste in den Griff zu bekommen und mutiger und auch zuversichtlicher in Aktion zu treten – mich zu zeigen. Ich denke, sie kann auch ein großartiges Tool für mehr Selbstermächtigung beziehungsweise Selbstwirksamkeit sein, da sie meines Erachtens das Vertrauen in die innere Stimme enorm verstärkt.

Kann sie auch innere Konflikte aufspüren?

Ja, sie konfrontiert uns wohlwollend mit schmerzhaften Anteilen, unbewussten Hemmungen, seelischen Verletzungen und Themen, für die wir mehr Verantwortung übernehmen dürfen oder bei denen wir uns um unseren Heilungsprozess kümmern sollten. Das finde ich auch total wichtig, weil es unterstützt, wunde Punkte nicht zu übergehen, unangenehme Erfahrungen nicht zu verdrängen und auch Möglichkeiten der Entwicklung und Veränderungen aufzeigt. Im Grunde ist ja unser ganzes Leben ein enormer Lern- und Entwicklungsprozess und der ist keinesfalls immer leicht – es gibt auch vieles zu betrauern. Auch das ist etwas, das ich persönlich durch die Astrologie viel besser annehmen konnte.

Gerade für die psychologische Astrologie steht die Selbsterkenntnis und Selbsterfahrungs-dimension bei der Arbeit mit dem Horoskop im Vordergrund. Im Einzelnen kann man das Horoskop nutzen, um über alle großen Lebensthemen zu reflektieren, sei es Bestimmung und Berufung, Partnerschaft oder Beziehungserfahrungen und Prägung durch die frühen Erfahrungen in unser Familie.

Wie siehst du die Astrologie als eine Erfahrungswissenschaft?

Ursprünglich entstand die Astrologie ja dadurch, dass die Menschen die Sternenkonstellationen am Himmel beobachteten und aufschrieben, was gleichzeitig hier unten auf der Erde passierte. So untersuchten sie den Zusammenhang zwischen den Gestirnen, den Gestirnständen (und deren Bewegungen) und den Geschehnissen auf der Welt – ein durchaus sehr wissenschaftliches Vorgehen. Auf einer ganz persönlichen Ebene verstehe ich es so, dass man selbst Astrologie erfahren sollte, um zu überprüfen, ob man mit dieser Symbolsprache in Resonanz geht – ob sie zu einem spricht und man sie als wahrhaftig erlebt – oder ob man lieber zu anderen Selbstreflexionstools greift.

Was viele über die Astrologie nicht wissen, ist…

dass die Sternenlehre extrem komplex ist und es unfassbar viel über sich selbst in den Sternenkonstellationen (dem Horoskop) zu entdecken gibt. Viele kennen nur ihr Sonnenzeichen (also

das Tierkreiszeichen, das die Sonne zum Zeitpunkt der Geburt durchwanderte). Natürlich ist dieser Archetyp – also unser Sonnenzeichen extrem wichtig für uns, symbolisiert die Sonne doch unser Selbst und unser Ich-Gefühl. Aber es gibt ja insgesamt zehn Planeten sowie Chiron und die Mondknoten, die vier Achsenpunkte, zwölf Tierkreiszeichen und zwölf Häuser. Zudem sind die Planeten noch über Aspekte miteinander verknüpft, was ihre Energie auch noch einmal stark einfärbt und auch verändert. Das erklärt auch, warum die eine oder der andere sich manchmal, auf den ersten Blick, gar nicht so sehr in seinem/ihrem Sonnenzeichen wiederfindet – es gibt eben wirklich noch viel mehr, was wir berücksichtigen sollten.

Fanny Quest
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Luisa Carla Hartmann

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Deine Reise in die Welt der Astrologie      

Luisa Carla Hartmann, Psychologieabsolventin, war anfangs skeptisch gegenüber der Astrologie. Als sie ihre erste Horoskopanalyse betrachtete, veränderte sich ihre Haltung. Ihre astrologische Ausbildung enthüllte, wie Sterne Licht auf Ängste, Hoffnungen und unentdeckte Gaben werfen können. Luisa erkannte, dass Astrologie nicht nur zu Selbstverständnis und Empathie führt, sondern auch einen liebevollen Impuls gibt, das eigene Leben zu formen. Sie weiß jetzt zu schätzen, wie Astrologie uns ermutigt, verborgene innere Reichtümer und Wachstumspotenziale zu aktivieren. Mit neuer Perspektive sieht sie die Astrologie als Wegweiser zu persönlicher Entfaltung und Selbstverwirklichung.

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